Vor bald 5 Monaten wurde Belinda Bencic erstmals Mutter. Während Töchterchen Bella zurzeit täglich neue Sachen lernt und entdeckt, schuftet die Mama an ihrem Comeback auf der grossen Tennis-Bühne. Wie Bencic im «Sportpanorama» erzählte, begann der lange Weg zurück auf die WTA-Tour ungefähr zwei Monate nach der Geburt mit ersten leichten Bewegungseinheiten.
Seither konnte die 27-Jährige die Intensität laufend erhöhen, immer unter Kontrolle von ihrem Fitnesscoach und Lebenspartner Martin Hromkovic, der für die Belastungssteuerung zuständig ist. «Ich muss gut auf meinen Körper hören. Schliesslich bin ich immer noch am Stillen. Wir sind nun noch mehr im Austausch miteinander als ohnehin schon», so Bencic.
Comeback im November?
Aktuell absolviert die Olympiasiegerin von Tokio vormittags jeweils ein Tennis-Training, nachmittags steht dann das Konditionstraining auf dem Programm. «Den Rest der Zeit verbringe ich mit Bella, entweder im Babyschwimmen oder beim Spielen», erzählt Bencic.
Wann genau sie wettkampfmässig auf den Platz zurückkehrt, weiss die Ostschweizerin nicht. Die aktuelle Situation erfordere viel Flexibilität und auch Spontanität, meint Bencic. Im Kopf hat sie aber sehr wohl einen Wunsch für ihr Comeback: «Ich möchte im November im Billie Jean King Cup spielen», verrät Bencic. Das Schweizer Team misst sich dann in den Playoffs zuhause mit Serbien.
Der Blick geht allerdings auch schon weiter nach vorne. Bencic will noch in diesem Jahr Erfahrungen sammeln, wie es ist, mit der Familie an die Turniere zu reisen und diese auch zu bestreiten: «Das brauche ich, um für die Australian Open bereit zu sein.» Das Grand-Slam-Turnier in Melbourne ist das erste grosse Highlight der neuen Saison.
Das grosse Ziel bleibt der Major-Titel
Stichwort Grand Slam: Der Gewinn eines der vier Major-Turniere bleibt das ganz grosse Ziel von Bencic. Die Mutterschaft soll auf dem Weg dahin kein Hindernis sein, im Gegenteil. «Ich kann Privatleben und Beruf jetzt besser trennen, meine Priorität liegt auf Bella und das Tennis ist fast schon nebensächlich. In der Vergangenheit kämpfte ich auf dem Platz oft gegen mich selber. Es kann sein, dass mich das etwas vom ganzen Druck erlöst», glaubt Bencic.
Und fügt final an: «Ich glaube immer noch daran, dass ich ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann.»