- Belinda Bencic (WTA 157) spielt im Halbfinal von Abu Dhabi gross auf und besiegt Jelena Rybakina (KAZ/WTA 5) mit 3:6, 6:3, 6:4.
- Damit ist klar: Am Montag kehrt die Ostschweizerin im WTA-Ranking in die Top 100 zurück.
- Im Final trifft Bencic am Samstag (ab 14:00 Uhr live auf SRF info) auf die Amerikanerin Ashlyn Krueger (WTA 51).
Als wäre sie nie weg gewesen: Belinda Bencic spielte rund dreieinhalb Monate nach ihrem Wettkampf-Comeback schon wieder wie zu ihren besten Zeiten und warf die Weltnummer 5 aus dem Turnier. Beim 3:6, 6:3, 6:4 gegen die topgesetzte Kasachin Jelena Rybakina überzeugte die Olympiasiegerin mit schnellen Beinen, harten Grundschlägen und variantenreichem Spiel.
Damit greift Bencic am Samstag im Endspiel gegen Ashlyn Krueger aus den USA nach ihrem 1. WTA-Titel seit ziemlich genau 2 Jahren – dem 1. als Mutter. Im Februar 2023 feierte die Ostschweizerin an gleicher Stätte in den Vereinigten Arabischen Emiraten ihren 7. und bislang letzten WTA-Triumph (exkl. dem Olympiasieg 2021).
Gleichzeitig steht fest, dass Bencic in der neuen WTA-Rangliste, welche am Montag publiziert wird, wieder zurück in den Top 100 sein wird. Bei einer Finalniederlage dürfte Bencic etwa auf Position 94 zu finden sein, bei einem Sieg etwa auf Platz 64. So oder so wird die 27-Jährige ab Montag wieder die Schweizer Nummer 1 sein.
Der 4. Matchball sitzt
Wenn man am Freitagabend Bencic gegen Rybakina beim Spielen zusah, hätte man leicht vergessen können, dass die Schweizerin eine 13-monatige Babypause hinter sich hat und erst seit wenigen Monaten wieder Wettkampftennis betreibt. Bencic war der Weltnummer 5 vom 1. Ballwechsel an ebenbürtig. Das gilt auch für den verlorenen Startsatz, den die Schweizerin aufgrund eines schlechten Aufschlagspiels (im 6. Game) abgeben musste.
Bencic liess sich nicht beirren, schraubte ab dem 2. Satz die Quote beim 1. Service nach oben und dominierte mehr und mehr die Ballwechsel. Die beiden Spielerinnen zeigten mitreissendes Tennis, das mehr Zuschauer als die paar Dutzend in Abu Dhabi verdient gehabt hätte.
Im entscheidenden Durchgang gab es in den ersten 3 Games 3 Breaks. Später legte Bencic mit einem weiteren Servicedurchbruch zum 5:2 nach. Mit der Niederlage vor Augen drehte Rybakina, die Wimbledon-Siegerin von 2022, aber auf, wehrte 2 Matchbälle ab und stellte auf 4:5. Doch Bencic liess sich den Sieg nicht mehr nehmen. Mit dem 4. Matchball machte sie nach 2:06 Stunden alles klar. Es ist ihr 1. Triumph über eine Top-10-Spielerin seit August 2023.
Favoritin im Final
Am Samstag stehen Bencics Chancen auf den Turniersieg gut. Spielt sie ähnlich bestechend auf wie gegen Rybakina, dürfte ihr Krueger, die im Februar 2023 ihren einzigen Turniersieg gefeiert hat, nicht viel entgegenzusetzen haben. Die beiden Spielerinnen haben auf der Tour noch nie gegeneinander gespielt.