- Bencics Achterbahnfahrt
Für Belinda Bencic war das Tennisjahr 2023 eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Ostschweizerin startete äusserst vielversprechend ins Jahr, gewann kurz nach Neujahr bereits das WTA-500-Turnier in Adelaide und legte einen Monat später mit dem Titel in Abu Dhabi (ebenfalls WTA 500) nach. Was folgte, war der abrupte Bruch mit Trainer Dimitri Tursunow.
Fortan wurde Bencic vom Slowaken Matej Liptak betreut. Im Sommer scheiterte Bencic in Wimbledon im Achtelfinal an Iga Swiatek und zeigte auch im August und September teils starke Turniere, bevor sie den letzten Teil der Saison verletzungsbedingt verpasste – und kürzlich Baby-News bekanntgab.
- Teichmanns Absturz
Weitaus schlechter lief das Jahr für Jil Teichmann. Die 26-Jährige kämpfte mit der Konstanz auf dem Platz, scheiterte besonders im Sommer reihenweise in der ersten Runde und erlebte deswegen im Ranking einen Absturz. War Teichmann im Frühjahr noch die Nummer 30 der Welt, beendete sie das Tennisjahr im Herbst auf Position 146. Nur 24 von 53 Spielen hat sie in dieser Saison gewonnen.
- Die grosse Überraschung
Die wohl grösste Sensation des Jahres ereignete sich auf dem «heiligen Rasen» in Wimbledon. Als erste ungesetzte Spielerin überhaupt gewann Marketa Vondrousova an der Church Road das begehrte Turnier.
Die damalige Weltnummer 42 legte im englischen Vorort einen beeindruckenden Lauf an den Tag, besiegte der Reihe nach die Nummern 12, 20, 32 und 4 der Setzliste, bevor sie im Final Weltnummer 6 Ons Jabeur in die Schranken wies.
- Das Duell um die Nummer 1
Nach ihrer Rekordsaison 2022 schien es fast unmöglich, dass Iga Swiatek auch in diesem Jahr an diese Konstanz anknüpfen kann. Doch die Polin schien besonders in der 1. Jahreshälfte erneut das Mass aller Dinge, gewann die French Open und weitere 4 Titel. Erst an den US Open geschah der Ausrutscher, als sie im Achtelfinal ausschied. Damit trat sie die Weltnummer 1 an Aryna Sabalenka ab.
Sie machte keinen Hehl daraus, dass ihr der Verlust der Nummer-1-Position zu schaffen gemacht hatte. Doch sie eroberte den Thron zurück – und stellte mit dem Gewinn der WTA Finals sozusagen die «Weltordnung» im Tennis wieder her.
- Die junge Generation brilliert
Mit Leylah Fernandez und Marina Stakusic führten eine 21- respektive 18-Jährige Kanada zum Gewinn des Billie Jean King Cups. Auch sonst drückten die jungen Spielerinnen den wichtigen Turnieren den Stempel auf.
Dass French-Open-Siegerin Swiatek erst 21-jährig ist, dürfte eingefleischten Tennis-Fans bekannt sein. Interessant ist, dass auch die Gewinnerinnen der anderen Grand-Slam-Turniere noch keine 25 Jahre alt sind.
Aryna Sabalenka gewann die Australian Open mit 24, Marketa Vondrousova war in Wimbledon ebenfalls 24-jährig, und Coco Gauff holte die US-Open-Trophäe mit jungen 19 Jahren. Zudem gingen 8 der 9 WTA-1000-Turniere an Spielerinnen unter 30 Jahren, nur Petra Kvitova war in Miami älter.