Nach den Erfolgen gegen die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka und gegen Olympiasiegerin Belinda Bencic gelang Jil Teichmann (WTA 76) im Bundesstaat Ohio ein weiterer Coup. Dank einem überzeugenden 6:2, 6:4-Sieg gegen Karolina Pliskova (WTA 4) zog die Schweizerin in ihren vierten Final auf der WTA-Tour ein. Dort wartet mit Ashleigh Barty am Sonntagabend die Weltranglisten-Erste und Wimbledon-Titelhalterin.
Teichmann, die dank einer Wildcard ins Hauptfeld von Cincinnati gerückt war, ist bestens gerüstet für das erste Duell mit Barty. Nach schwierigen, von Verletzungen geprägten Monaten spielt die Linkshänderin wieder gross auf. Pliskova, die zuletzt auf der Tour in Wimbledon und in Montreal den Final erreicht (und verloren) hatte, fand keine Lösung gegen die flinke und variabel spielende Schweizerin.
Teichmann zwang die gross gewachsene, aber nicht sehr agile Tschechin regelmässig aus der Komfortzone. Im ersten Umgang nahm sie der Favoritin zweimal den Service ab. Sobald der Ball längere Zeit im Spiel war, hatte Teichmann klare Vorteile. Aber auch mit dem Aufschlag gelangen ihr wichtige Punkte: Im zweiten Satz wehrte sie drei Breakmöglichkeiten in Serie mit dem Service ab, bevor ihr der entscheidende Servicedurchbruch zum 5:4 gelang. Nach 82 Minuten verwertete sie ihren ersten Matchball.
Rückkehr in die Top 50
Mit Barty wartet im Final nochmals eine schwierigere Aufgabe auf Teichmann. Die Australierin hat in diesem Jahr schon fünf Turniere gewonnen. Nach der Enttäuschung bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dem Erstrunden-Out marschierte sie in Cincinnati ohne Satzverlust in den Final. Sie setzte sich dabei der Reihe nach gegen die Grand-Slam-Siegerinnen Viktoria Asarenka, Barbora Krejcikova und Angelique Kerber durch.
Teichmann, derzeit die Nummer 76 der Welt, hat unabhängig vom Ausgang des Finals die Rückkehr in die Top 50 der Weltrangliste auf sicher. Ein Sieg gegen Barty – es wäre der fünfte im fünften Duell in diesem Jahr mit einer Top-10-Spielerin – würde ihr den dritten Turniersieg einbringen, nachdem sie 2019 auf Sand bei den kleineren 250er-Events in Palermo und Prag triumphiert hatte.