Der Kampf um Edelmetall an Paralympics wird zunehmend härter. 2012 gab es für die Schweiz bei den Sommerspielen in London 13 Medaillen, vor 5 Jahren in Rio waren es noch 5. Und diesmal in Tokio? «Wir erhoffen uns 6 Medaillen», sagt Roger Getzmann, der Schweizer Chef de Mission, vor dem Start der Paralympics.
Den Grund für die sinkende Zahl – 1992 in Barcelona waren es noch 35 Schweizer Medaillen – sieht Getzmann in der «enormen Professionalisierung weltweit» in der Para-Sport-Szene.
Als heisseste Anwärter auf Podestplätze sieht Getzmann etwa Rollstuhlsportlerin Manuela Schär, Rollstuhlsportler Marcel Hug und Para-Schwimmerin Nora Meister, «aber es gibt noch weitere Kandidaten», so Getzmann.
Routine in der Leichtathletik
Zum starken Leichtathletik-Team gehört auch Beat Bösch, der bereits zum 6. Mal an Paralympics teilnimmt. Er untermauerte als Europameister über 100 m im vergangenen Jahr seine Ansprüche.
Ebenfalls am Start und mit guten Aussichten auf eine starke Platzierung sind Sprinter Philipp Handler, die Rollstuhlathletinnen Catherine Debrunner und Patricia Eachus, sowie Elena Kratter (Sprint) und Sofia Gonzalez (Sprint, Weitsprung).
Keine vollen Stadien als Wermutstropfen
Dass die Para-Spiele wie schon die Olympischen Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden, bedauert Getzmann. «Es ist schade. Vor allem, weil volle Stadien für paralympische Sportler ein Highlight sind; sie haben nicht bei jedem Wettkampf so viele Zuschauer. Andererseits haben sie sich schon daran gewöhnt.»
Ganz so trostlos dürfte es an den Spielstätten dann allerdings doch nicht zu- und hergehen, wie Getzmann anfügt. «Es sollen offenbar Kinderprojekte realisiert werden. Wir werden also schon ein bisschen etwas hören in den Stadien.»