Erstmals und nur einmal sind die Karate-Wettkämpfe Teil des olympischen Programms. Für die Schweizerin Elena Quirici ist es also die einmalige Chance auf eine Olympia-Medaille. «Das macht es umso schöner», sagt sie. Schade sei es hingegen für die jungen Athleten, die zukünftig nicht den olympischen Traum leben könnten, den sie gerade lebe.
In Paris wird 2024 statt Karate und Baseball Breakdance zu sehen sein. Das ist die Folge einer Agenda-Änderung des Internationale Olympischen Komitees (IOC). Mit den Olympischen Spielen von Tokio beginnend, dürfen die Ausrichterstädte zusätzliche Sportarten ins Programm aufnehmen.
Nur 10 Athletinnen haben die Chance, auf olympischer Bühne zu kämpfen. Zudem wurden die Qualifikationsergebnisse des letzten Jahres gestrichen – anders als IOC-Präsident Thomas Bach das eigentlich angekündigt hatte. Quirici musste sich also für Tokio ein zweites Mal qualifizieren. Das hat sie erfolgreich geschafft, auch wenn es ein harter Weg gewesen sei. «Es hat viele Tiefs gegeben, aber auch viele Hochs. Es ist ein wunderbares Gefühl jetzt endlich da zu sein.»
Selbstbewusst geht sie nun die kommenden Duelle an. Das letzte Turnier habe sie gewonnen und so der Konkurrenz zeigen können, dass sie zu den Siegesanwärterinnen zähle. «Ich fühle mich sehr gut», sagt die Karateka. Sie sei super vorbereitet und rechnet sich durchaus Medaillenchancen aus.
Vier Kämpfe bis zur möglichen Medaille
Quirici muss in der Vorrunde in der Kategorie über 61 kg vier Kämpfe bestreiten.
Das sind Ihre Gegnerinnen:
- Lamya Matoub (ALG), 3. an der WM 2018
- Feryal Abdelaziz (EGY), Kontinentalmeisterin Afrika
- Hamideh Abbasali (IRI), Kontinentalmeisterin Asien
- Li Gong (CHN), besiegte Quirici im Turnier-Final von Lissabon Anfang Mai
Das Teilnehmerinnenfeld ist in einen Pool A und B aufgeteilt. Die Schweizerin startet im Pool B. Dort muss sie mindestens Zweitbeste werden, um in den Halbfinal einzuziehen. Das wäre gleichbedeutend mit einer Medaille, denn die Verliererinnen der Halbfinals erhalten jeweils eine bronzene Auszeichnung.
Quirici, die 2012 in Paris WM-Bronze in der Kategorie bis 61 kg gewann, ist zuversichtlich. «Wenn ich es schaffe, meine Leistung abzuliefern, dann ist vieles möglich.» Die Schweizer Athletinnen und Athleten hätten in Tokio schliesslich schon gezeigt, wie gut sie sind. Und das will sie nun auch zeigen.