- Radprofi Marlen Reusser holt im Zeitfahren sensationell Silber und sichert der Schweizer Delegation Medaille Nr. 6.
- Die Bernerin dreht nach verhaltenem Start auf dem 22 km langen Parcours auf und kommt bei ihrem Olympia-Einstand zum Coup.
- Gold geht mit knapp einer Minute Vorsprung an die Niederländerin Annemiek van Vleuten.
Das Hoch von Swiss Cycling an den 32. Sommerspielen hält unentwegt an: Nach gesamthaft 4 Mountainbike-Medaillen fuhr Marlen Reusser zum nächsten bemerkenswerten Erfolg. Als aussichtsreiche Kandidatin gestartet, lieferte die 29-Jährige auf dem coupierten Kurs ab und eroberte Silber.
Erstaunlich war vor allem, wie die Olympia-Debütantin dank ihrer Aufholjagd noch auf das Podest vorpreschte. Denn die studierte Ärztin, die erst in der 5. Saison als hauptberufliche Sportlerin unterwegs ist, lag bei der letzten Zwischenzeit bei der 15-km-Marke nur an 5. Stelle. Auf die Medaillen fehlten zu diesem Zeitpunkt 13 Sekunden.
Im Sandwich zweier Niederländerinnen
Doch wie beim Einschlagen einer Profi-Laufbahn war Reusser auch im olympischen Zeitfahren eine Spätzünderin. Auf den letzten 7 km bis ins Ziel überholte sie noch drei Konkurrentinnen. Somit fügte sie ihrem bisherigen Palmarès mit EM-Bronze und WM-Silber den nächsten Meilenstein bei. Am Ende hatte die Bernerin im Duell um den 2. Schlussrang die Nase gegenüber Anna van der Breggen um rund 5 Sekunden vorn.
Im Endklassement lag die Bernerin im Sandwich zwischen zwei Niederländerinnern. Den Sieg um den Fuji International Speedway sicherte sich dank einer Parforceleistung die 2-fache Zeitfahr-Weltmeisterin Annemiek van Vleuten. Die Silbergewinnern des Strassenrennens distanzierte Reusser diskussionslos um 56 Sekunden.