- Fabienne Schlumpf glückt im Hitze-Marathon bei den Sommerspielen mit Rang 12 eine vorzügliche Leistung.
- Der Schweizer Teamkollegin Martina Strähl werden als 51. die Grenzen aufgezeigt.
- An der Spitze distanziert Olympiasiegerin Peres Jepchirchir ihre kenianische Landsfrau Brigid Kosgei um 16 Sekunden.
Das beschauliche Belp war Anfang April der Schauplatz von Fabienne Schlumpfs Marathon-Debüt. Ihr erst 2. Rennen über 42,195 km bestritt die Zürcherin auf einer ungleich grösseren Bühne: Beim Olympia-Marathon in Sapporo auf der nordjapanischen Insel Hokkaido.
Früh um 6 Uhr morgens Lokalzeit mussten die Ausdauersportlerinnen los – und damit kurzfristig noch eine Stunde eher als ursprünglich geplant. Nur so war es zumutbar, bei den unangenehm hohen Aussentemperaturen zu laufen.
Schlumpf taucht zu Beginn ganz weit vorne auf
Schlumpf zeigte sich unbeeindruckt von diesen herausfordernden Bedingungen bei über 30 Grad Celsius, und die Disziplinen-Umsteigerin (ehemals 3000 m Steeple) benötigte erstaunlicherweise keine Angewöhnungszeit. Sie startete animiert ins Rennen und hielt sich von Beginn weg wacker in der Spitzengruppe auf.
Erst kurz vor Rennhälfte und bei einer Tempoverschärfung konnte die grossgewachsene 30-Jährige den Kontakt mit den Top 11 nicht mehr ganz halten und musste leicht abreissen lassen. Dank regelmässigem Tempo und guter Einteilung ihrer Kräfte durfte sie bis fast zum Schluss mit einem Top-10-Ergebnis liebäugeln.
Am Ende wurde es in einer Zeit von 2:31:36 Stunden der bemerkenswerte 12. Schlussrang für Schlumpf – mit einer Differenz von 22 Sekunden auf die Zehntklassierte und einem Rückstand von 1:23 Minuten auf Platz 8 und damit auf ein Diplom.
Martina Strähl, die 2. Schweizerin am Start, musste sich von Anfang an in einem ganz anderen Umfeld orientieren und konnte im Gegensatz zu Schlumpf keine Akzente setzen. Immerhin gewann die Berglauf-Spezialistin auf den letzten Kilometern noch ein paar Positionen und belegte bei einer Endzeit von 2:39:25 Stunden Rang 51.
Kenianischer Doppelsieg und das Ausrufezeichen einer Amateurin
An der Spitze fiel die Vorentscheidung bei der 37,5-km-Marke, als sich das kenianische Duo Peres Jepchirchir und Brigid Kosgei absetzen konnte. Im Finish hatte die 27-jährige Jepchirchir die leicht besseren Reserven und konnte der Weltrekordhalterin und 4-fachen Weltmeisterin 16 Sekunden abnehmen. In 2:27:20 Stunden holte die Schnellste bis ins Ziel 4:16 Minuten auf Schlumpf heraus.
Mit insgesamt 26 Sekunden Rückstand erkämpfte sich die Amerikanerin Molly Seidel den 3. Podestplatz. Die 27-Jährige lieferte dabei die Feel-Good-Story des Tages, gehört sie doch nicht zum Kreis der Profiathletinnen. Und die Bronzegewinnerin brachte erst ihren 3. Marathon ins Ziel.