13 Mal Edelmetall, dies die imposante Schweizer Bilanz in Tokio kurz vor Schluss. Eine zweistellige Zahl an Medaillen an Sommerspielen schaffte die Schweiz letztmals 1952 in Helsinki, als es 14 Podestplätze gegeben hatte. Dass Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, mit der Ausbeute sehr zufrieden ist, versteht sich von selbst.
«Ich bin nicht wirklich überrascht, dass die Zahl zweistellig ist. Aber dass sie so deutlich zweistellig ist, freut mich ausserordentlich für unsere Athletinnen und Athleten – und deren Umfeld, das dazu beigetragen hat», so Stahl am Freitag. Auf den Lorbeeren ausruhen will er sich freilich nicht. «Wir werden sehr genau analysieren, was wir gut und was wir nicht so gut gemacht haben – nur so kann man sich auch verbessern.»
Gute Förderung in der Schweiz
Die gewonnenen Medaillen kommen allerdings aufgrund von optimierten Rahmenbedingungen nicht von ungefähr. Einerseits wurden unter anderem im Bereich der Vereinbarkeit von Sport und Schule respektive Studium/Beruf Fortschritte erzielt. Zudem erfuhr die Spitzensportförderung der Armee einen massiven Ausbau.
Seit Juni 2010 profitieren 18 Spitzensportlerinnen und Spitzensportler jeweils während eines Olympia-Zyklus' von einer 50-Prozent-Anstellung als Zeitmilitär.
Mehr Gelder für den Sport
Des Weiteren stehen seit 2018 für den Spitzensport 30 Millionen an zusätzlichen Geldern von Bund und Kantonen zur Verfügung. Diese Aufstockung erfolgte, weil unter anderem der Schweizer Olympia-Missionschef Ralph Stöckli nach den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, wo es 7 Medaillen gab, mehr finanzielle Mittel gefordert hatte.
Die Gesellschaft braucht fitte Leute. Überdies ist Sport mehr als sich bewegen und sich messen. Er ist Ausdruck von Lebensfreude, im Wissen, dass es auch viele Enttäuschungen gibt.
Sport ist Lebensfreude
Dass die Sommerspiele trotz der schwierigen Situation für die Beteiligten sicher durchgeführt werden, darüber ist Stahl äusserst froh, denn die Jungen bräuchten Vorbilder, denen sie nacheifern könnten.
Die mit den Erfolgen verbundenen positiven Emotionen sind für ihn ein gutes Fundament, um den Sport in der Politik noch besser zu positionieren, dessen Bedeutung «noch etwas verständlicher in den politischen Alltag einzubringen und die Wirtschaft mitzunehmen. Die Gesellschaft braucht fitte Leute. Überdies ist Sport mehr als sich bewegen und sich messen. Er ist Ausdruck von Lebensfreude, im Wissen, dass es auch viele Enttäuschungen gibt.»
Tokio wird in bester Erinnerung bleiben
Das Coronavirus hat die Spiele in Tokio stark geprägt, dennoch denkt Stahl nicht, dass man in Zukunft von «Covid-Spielen» sprechen werde. Viel eher würden die sportlichen Erfolge nachhallen. Stahl ist überzeugt: «Wir werden über die goldenen Tage von Tokio sprechen.»