Steve Jobs und Steve Wozniak gründen 1976 in der Garage von Jobs Eltern Apple Computers. Der erste Investment-Deal wird am Küchentisch von Steve Jobs' Mutter abgeschlossen. Eine technische Weltrevolution. Eine Geschichte, wie sie selbst Hollywood nicht besser hätte schreiben können.
2024 tragen immer noch Millionen Menschen Steve Jobs' Denkmal in der Hosentasche. 2011 ist der Visionär gestorben. Die Verfilmung seines Lebens «jOBS – Die Erfolgsstory von Steve Jobs» mit Ashton Kutcher zeigt die verschiedenen Facetten des cholerischen Genies.
Vom Hippie zum «Arschloch»
Der Film beginnt mit Steve Jobs' Zeit am College, 1974. Barfuss, mit langen Haaren und Baumwollhemd. Der Soundtrack liefert die Musik der 1970er. Jobs' spirituelle Reise gipfelt in einem Trip nach Indien. Zurück in den USA arbeitet er mit Wozniak am ersten «Personal Computer» (der erste Computer mit Bildschirm und Tastatur).
Die Hippie-Mentalität setzt sich in Steve Jobs' Bob Dylan-Faszination und seinen Birkenstock fort. Doch seine Visionen sind von Kontrollwahn begleitet. Er verliert sich in seinen Ideen und ein Wutausbruch folgt dem nächsten. «Sie sind verdammt gut, aber Sie sind ein Arschloch!», sagt sein ehemaliger Arbeitgeber im Film zu ihm.
Auf die Hippie-Zeit folgt die Gründerphase in der Garage mit Wozniak. Mit Steve Jobs' leidenschaftlichen Reden und seiner Überzeugungskraft ziehen sie den ersten Investor an Land. Apple wächst zum Millionenkonzern heran und Steve Jobs wird als Technikmessias gefeiert.
Die Kehrseite seines Erfindergeists: Nie war er mit dem Ergebnis zufrieden. Er liess seine Angestellten unter den hohen Anforderungen leiden. Und verschwendete Unmengen an Geld. Es kommt zu firmeninternen Machtkämpfen, bis Steve Jobs aus seiner eigenen Firma rausgeschmissen wird.
In den folgenden Jahren gründet er eine Familie, eine neue Firma und tüftelt weiter. Über zehn Jahre später kehrt Steve Jobs zurück als CEO und macht Apple zu dem Technikriesen von heute.
«Total falsch!»
So lautete das Urteil von Steve Wozniak zum Film. Er sieht sich in seiner Figur nicht korrekt wiedergegeben. Doch Regisseur Joshua Michael Stern hatte keinen Anspruch, eine Dokumentation zu sein. Biopic heisst das Genre inklusive künstlerischer Freiheit.
Die Kritiker sind sich nicht einig: Der «Spiegel» fand das Jobs-Portrait zu flach, zu oberflächlich und Ashton Kutcher spiele den Choleriker zu harmlos. In der SRF-Kritik hingegen hiess es, der Film sei «zu Unrecht unterbewertet» und der «Hollywood Reporter» lobt Ashton Kutchers gekonnte Imitation von Gestus, Mimik und Sprachstil, die den Film absolut sehenswert machen würden.