Der eine hat 40 Jahre lang Spiele kommentiert, der andere schläft seit Beginn der WM in Katar im Shirt der englischen Nationalmannschaft: Reporter-Legende Beni Thurnheer (73) und Schauspieler Anatole Taubman (52), bekannt als Bond-Bösewicht. Die beiden Fussball-Liebhaber sind familiär verbunden. Thurnheers Partnerin ist die Mutter von Taubmanns Ehefrau Sara Hildebrand.
Da muss ich eine Lanze brechen für die Fifa.
In der Sendung «Sykora-Gisler Spezial» treten die beiden erstmals gemeinsam öffentlich auf und erzählen, wie die Fussball-WM ihr Weihnachtsfest prägt: «Wir versuchen, nicht nur über Fussball zu reden. Aber bei Kugeln am Christbaum kommt unweigerlich eine Assoziation zum Ball», erklärt Thurnheer.
Beni kennt nur Fussballsprache
Nicht immer zur Freude des Rests der Familie. Taubman ergänzt: «Egal, worüber Beni spricht, er benutzt immer Fussball-Vokabular. Einem Politiker würde er gern die Rote Karte zeigen, und eine günstige Gelegenheit bezeichnet er als Steilpass.»
«Die Erde ist rund»
Keine Mühe bereitet Thurnheer der Zeitpunkt der WM. «Da muss ich eine Lanze brechen für die Fifa. Fussball ist ein Weltsport und Europa nicht das Zentrum der Welt, die Erde ist rund. Das nun bei uns Winter ist, finde ich nicht skandalös.»
Thurnheer erinnert sich an die WM in Südafrika 2010. Damals habe er – im Winter auf der Südhalbkugel – im Hotelzimmer «an den Ranzen gefroren», während die Fans in Europa im Public-Viewing geschwitzt hätten.
Eine Kerze für die Trauernden
Taubman zündet im Studio eine Kerze an – als Trost für alle England-Fans wegen dem Ausscheiden im Viertelfinal. «Die Trauer ist gross! Es braucht ein paar Tage, um das Ausscheiden zu verdauen», sagt der glühende Fan von Manchester United.
Taubman hat seit WM-Start durchgehend im England-Shirt geschlafen und zudem versucht, bei den Dreharbeiten für eine Netflix-Produktion unter den Kostümen so oft wie möglich das Logo der «Three Lions» zu tragen. Genützt hat es nichts.
Zu Weihnachten wünscht sich Taubman einen Titel für England am nächsten Turnier. Und mit Thurnheer ein Fussballspiel kommentieren zu dürfen. Genug Gesprächsstoff für Heiligabend. Bis der Rest der Familie dazwischen grätscht.