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Forschungserfolg von Swiss-Ski Spezialwachs und Hightech beflügeln Odermatt & Co.

Die Schweizer Skiprofis dominieren die Speedrennen im Weltcup. Die Erfolge basieren auf minutiöser Forschung. Unser Wissensmagazin «Einstein» hat hinter die Kulissen des nationalen Skiverbands Swiss-Ski geblickt.

Servicemann Christian Stalder grinst: «Fährt ein Team so stark wie derzeit die Schweizer, munkelt die Konkurrenz, dass da etwas Spezielles auf die Ski kommt.»

Der Verdacht ist berechtigt. Dutzende von Wachsvarianten hat Swiss-Ski im eigenen Forschungszentrum entwickelt. Seit 2020 läuft dieses Projekt. Die Idee für eigene Produkte entstand, als der Weltverband erstmals ein Verbot von Fluor im Skiwachs diskutierte.

Effizienz dank kurzer Wege

Zwei Fachleute kreieren die Schweizer Wachse. Anders als grosse Firmen können sie schnell und flexibel reagieren. Sobald Schneetemperatur, Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur vorliegen, wählen sie ein auf eine Rennstrecke zugeschnittenes Wachs. Sind sie mit ihrer «Wachsküche» vor Ort, schaffen sie teils innert Stunden ein neues, optimal an die Bedingungen angepasstes Produkt.

Das A und O für eine gewinnbringende Unterstützung der Schweizer Skicracks sind präzise Messdaten. Alle gemessenen Werte erhalten sämtliche Servicemänner von Swiss-Ski via App aufs Handy.

GPS entlarvt jeden Fahrfehler

Genauso wichtig wie für ihre Helfer sind Daten für die Fahrer selbst. Diese tragen GPS-Tracker, die ihre Linienwahl bei jeder Trainingsfahrt punktgenau festhalten.

«Einstein» begleitet die Macher hinter Odermatt, Von Allmen & Co.

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Unser Wissensmagazin «Einstein» hat das Forschungs-Team von Swiss-Ski rund um die Lauberhorn-Rennen hautnah begleitet. Wie macht Swiss-Ski die Rennfahrer schneller? Wie mixt es exklusiv für die Schweizer das Skiwachs? Und wie macht es den Rennsport mit KI sicherer? Der exklusive Blick hinter die Kulissen kann auf Play SRF gestreamt werden.

Schwach gefahrene Abschnitte werden so im Nu eruiert. Mit der Videoanalyse kann daher direkt da angesetzt werden, wo es Luft nach oben gibt.

Björn Bruhin, Forschungskoordinator von Swiss-Ski, erklärt: «Die grösste Challenge ist, gemessene Daten möglichst schnell aufzuarbeiten.» Das klappt im Schweizer Team bestens. Kommen die Athleten nach einem Training ins Hotel, können sie und ihre Trainer sofort Videoanalyse machen.

Um die GPS-Daten optimal zu verwerten, filmt Bruhins Team die Trainingsfahrten mit eigenen Kameras. Wo werden diese positioniert? Bruhin: «Das ist geheim, wir wollen schliesslich nicht der Konkurrenz die Arbeit erleichtern.»

KI berechnet die Ideallinie

Wie die Zukunft des Skirennsports aussehen könnte, erfährt «Einstein»-Moderator Tobias Müller exklusiv. Als erster Aussenstehender fährt er im Kommandozentrum von Swiss-Ski die Lauberhornabfahrt virtuell.


Mit einer Drohne wurde die Piste dafür auf den Quadratzentimeter genau aufgelöst erfasst. Durch eine VR-Brille erlebt Müller die diesjährige Streckenführung – dank KI-Optimierung auf der Ideallinie. Steuern kann er zwar noch nicht selbst, aber auch das soll schon bald möglich sein.

Dass derzeit die Forschungsarbeit von Swiss-Ski wie die Faust aufs Auge passt, zeigt sich schon seit Saisonbeginn. Einen weiteren Beleg dafür lieferte in Wengen Lars Rösti. Mit der hohen Startnummer 37 fuhr der Abfahrer auf den achten Platz. Im Zielraum gab er zu Protokoll: «Der Plan ist genau aufgegangen.»

Einstein, SRF 1, 23.1.2025, 21:05 Uhr

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