Hohe Belastung und leichte Verfügbarkeit: Dass Personen in Hotellerie und Gastronomie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, zu oft zum Glas zu greifen, erstaunt nicht. Ohne klare Prinzipien und schlaue Strategien führen der berufliche Stress und der Gruppendruck der Gäste, doch auch einen oder zwei mitzutrinken, über kurz oder lang zu Problemen – der Wirt wird selber zu seinem besten Gast. Auch für «normale» Konsumenten lohnt es sich, das persönliche Trinkverhalten zu reflektieren und sich klar zu werden, warum, wie oft und bei welchen Gelegenheiten Alkohol eine Rolle spielt.
Tipps für einen risikoarmen Alkoholkonsum im Alltag:
- Massvoll trinken und auch mal verzichten. Nicht mehr als 2 Standardgläser Alkoholisches pro Tag – wenn es einmal mehr wird, nicht mehr als vier (Frauen: halb so viel). Und bleiben Sie auch mal ganz bewusst einige Tage ganz ohne Alkohol.
- Für Kinder nichts, für Jugendliche wenig. Kinder bis 16 Jahren sind konsequent von Alkohol fernzuhalten. Der Verkauf von alkoholischen Getränken an Jugendliche ab 16 respektive 18 Jahren ist gesetzlich klar geregelt.
- Verantwortung verträgt sich nicht mit Promille. Kein Alkohol im Blut beim Lenken eines Fahrzeugs, beim Bedienen einer Maschine, beim Sport oder am Arbeitsplatz.
- Medikamente und Alkohol können einander in unabsehbarer Weise gegenseitig beeinflussen. Mögliche Wechselwirkungen minimal mit dem Arzt oder Apotheker besprechen und idealerweise durch Verzicht auf Alkohol vermeiden.
Wie sich der Rausch vermeiden lässt
Ein Rausch muss nicht zwingend im «Filmriss» enden, um schlimmere Folgen als Kopfschmerzen am Tag danach zu haben. Wer deutlich über den Durst trinkt, hat z.B. auch ein erhöhtes Risiko, in Unfälle oder Gewalttätigkeiten verwickelt zu werden oder ungeschützt/ungewollt Sex zu haben. So halten Sie Ihren Alkoholkonsum unter Kontrolle:
- Bei einer Sorte Alkohol bleiben.
- Stark zucker- und kohlesäurehaltige Getränke meiden.
- Nicht auf nüchternen Magen trinken.
- Langsam trinken – nicht mehr als ein Glas pro Stunde.
- Sich vor dem Fest oder Ausgang ein Limit setzen – möglichst nicht mehr als 4 Standardgläser.
- Sich nicht nachschenken lassen, bevor das Glas leer ist.
- Zwischendurch etwas Alkoholfreies trinken.
Und wenn doch zu viel getrunken wurde?
Regel Nummer eins: Das eigene Fahrzeug stehen lassen! Und auch nicht zu einem alkoholisierten Lenker ins Auto steigen.
Für den Kater am nächsten Tag – kein Rausch ohne Reue – gibt es kein Patentrezept. Auch nicht, um den Alkoholabbau im Blut zu beschleunigen. Mit den folgenden Tipps lassen sich lediglich die Symptome etwas lindern:
- Viel Flüssigkeit und Salz zuführen. Mineralwasser, Orangensaft oder der klassische Rollmops helfen, den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt wieder ins Lot zu bringen.
- Finger weg von Alkohol! Auf keinen Fall «mit dem weitermachen, mit dem man aufgehört hat». Die Symptome eines Katers sind auf die dehydrierende (entwässernde) Wirkung des Alkohols und die in alkoholischen Getränken enthaltenen Fuselöle zurückzuführen. Feuer mit Feuer zu bekämpfen verschlimmert das Ungleichgewicht im Körper nur zusätzlich.
- Frische Luft, Bewegung und Wechselduschen bringen den Kreislauf wieder in Schwung.
- Grosse Hitze und starke körperliche Anstrengung vermeiden. Den Alkohol bei einem Saunagang rausschwitzen ist keine gute Idee.
Wie viel Alkohol habe ich im Blut?
Die Blutalkoholkonzentration in Promille berechnet sich aus der getrunkenen Menge Alkohol (Faustregel: 1 Standardglas = 12 g Alkohol) und dem Anteil Flüssigkeit des Körpergewichts. Beim männlichen Körper wird von 70 Prozent Flüssigkeitsgehalt ausgegangen, beim weiblichen von 60 Prozent. Bei Frauen wird der getrunkene Alkohol somit auf weniger Körperflüssigkeit verteilt, was zu einer höheren Konzentration führt.
Beispiel 1: Mann, 80 kg schwer, 2 Bier getrunken
Alkoholmenge in Gramm |
2 x 12 |
Beispiel 2: Frau, 60 kg schwer, 1 Bier getrunken
Alkoholmenge in Gramm |
1 x 12 |
Wird der Alkohol nicht auf einmal, sondern über längere Zeit verteilt oder zu einer Mahlzeit getrunken, so steigt die Blutalkoholkonzentration nicht so rasch an und erreicht niedrigere Spitzen. Der Abbau erfolgt im Körper mit ca. 0,1 ‰ pro Stunde und lässt sich nicht beschleunigen.
Der Promillerechner der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen erlaubt eine einfache und detaillierte Online-Berechnung des Werts und zeigt an, wann von welchem Wert auszugehen ist.