Über ein Jahr ist vergangen seit den letzten Filmaufnahmen von Karl Baumann und seiner an Alzheimer erkrankten Frau Annette. Ihre Krankheit ist weiter fortgeschritten, die Belastung für den Ehemann immer grösser. Er muss seine Frau noch besser beaufsichtigen, sonst kann jederzeit ein Unglück geschehen, zum Beispiel beim Essen.
In diesem Bereich gibt es viele Probleme. Einerseits hat die Alzheimerkranke einen starken Drang zu essen und immer Lust auf etwas Süsses. Sie weiss ja auch gar nicht, was sie schon alles verspeist hat und wann es genug ist. Manchmal kann sie nicht mehr unterscheiden, was essbar ist und was nicht. Der betreuende Ehemann muss aufpassen, dass sie zum Beispiel keine Medikamente oder Tischdekorationen isst. Er muss sie vermehrt vor sich selber schützen und zum Beispiel die Küche abschliessen.
Er mag sie nicht mehr, wie früher, für eine gewisse Zeit allein lassen. Ihre Fähigkeiten sind weiter zurückgegangen. Es ist schwieriger geworden, sie in Alltags-Arbeiten einzubeziehen. Gleichzeitig kann sie sich aufgrund ihrer Erkrankung überhaupt nicht selbst beschäftigen und ist stark auf den Ehemann fixiert.
Wie viele andere Angehörige stösst Karl Baumann mit der Betreuungsarbeit an seine Grenzen. Er führt ja auch den Haushalt und regelt alle persönlichen und finanziellen Angelegenheiten für sie beide. Zwar besucht seine Frau wie vor einem Jahr einmal pro Woche eine Tagesstätte. Zusätzlich verbringt sie einmal pro Monat einen mehrtätigen Block in der Demenz-Klinik Sonnweid. Wirklich erholen kann sich der Ehemann in dieser Zeit aber nicht. Trotzdem möchte er, dass Annette weiterhin vorwiegend zu Hause leben kann.