Die Apfelallergie ist eine klassische Kreuzallergie: 70 Prozent aller Birkenallergiker beispielsweise vertragen auch Äpfel nicht und reagieren mit Juckreiz und Brennen in Mund und Gaumen. Nur selten sind die Symptome gravierender. Der Grund für die Kreuzallergie: Das Birken-Hauptallergen ist strukturell verwandt mit dem von Äpfeln.
Offenbar ist es gekoppelt an den Polyphenolgehalt von Äpfeln. Denn die Sorten mit einem hohen Gehalt des Pflanzenstoffs sind für Allergiker besser bekömmlich.
Das sind vor allem die alten Apfelsorten, bei denen noch nicht darauf geachtet wurde, ob sie schnell braun werden oder nicht. Weil man diesen natürlichen Alterungsprozess vermeiden will, hat man in jüngeren Kreuzungen besonders darauf geachtet, dass das Obst immer möglichst frisch aussieht und demzufolge wenig Polyphenol enthält – sehr zum Leidwesen von Allergikern.
Ausgebremstes Allergen
Den Zusammenhang zwischen Polyphenolen und Allergenen stellte eine Forschungsarbeit her: Für sie verglich der Autor die Polyphenolgehalte ausgewählter Apfelsorten mit den Ergebnissen mit einer statistischen Erhebung zur Verträglichkeit verschiedener Apfelsorten für Allergiker.
Es zeigten sich Parallelen: Beispielsweise erschien es so, als hemme ein hoher Polyphenolgehalt das Hauptallergen des Apfels, das dann keine Symptome mehr auslöst.
Zwei Auszüge der Erhebung:
Offen bleibt, ob und welchen Effekt die Lagerung auf den Polyphenolgehalt von Äpfeln hat und ob länger gelagerte Äpfel für Allergiker besser verträglich sind als frisch geerntete. Interessierte können mit ihren Erfahrungen dabei mithelfen, neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Gute Erfahrungen haben die meisten Allergiker mit erhitzten Äpfeln und Apfelsaft gemacht: So können auch sie in der Regel das Obst symptomfrei geniessen – egal, um welche Sorte es sich handelt.