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Unispital Zürich setzt auf Einzelzimmer
Aus Tagesschau vom 28.01.2019.
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Auch ohne Zusatzversicherung Einzelzimmer im Spital sind bald kein Luxus mehr

Wer heute als Allgemeinversicherter im Universitätsspital Zürich behandelt wird, liegt meist in einem Mehrbettzimmer – mit den bekannten Nebeneffekten: Wenig Privatsphäre, viele Besucher, kurze Nächte wegen Schnarchern oder Bettnachbarn mit medizinischen Problemen.

Tempi passati im Neubau des Unispitals. Da werden dereinst auch Allgemeinversicherte in Einzelzimmern liegen.

Weniger Infekte, bessere Abläufe

Spitaldirektor Gregor Zünd will das bisherige Spitalmodell komplett verändern und hat dafür gute Gründe: «Zum einen kann mit Einzelzimmern die Infektionsrate gesenkt werden. Zum anderen gibt es betriebliche Aspekte, die dafür sprechen.»

Konkret will man den Service zum Patienten bringen, statt die Patienten im ganzen Spital herumzufahren. Wenn immer möglich, sollen beispielsweise Untersuchungen ober Behandlungen ins Zimmer verlegt werden.

Und schliesslich gebe es auch ethische Aspekte: «Wir glauben, dass nur in einem Einzelzimmer wirklich vertrauliche Gespräche zwischen Patient, Medizin und Pflege geführt werden können.»

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USZ-Spitaldirektor Gregor Zünd: «Wir wollen dem Patienten aus verschiedenen Überlegungen einen möglichst optimalen Service zur Verfügung stellen.»
Aus Puls vom 28.01.2019.
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Infektionen sind in Spitälern ein grosses Thema. Für Bettenmanager Christoph Krucker ist die Einzelzimmerstrategie da eine klare Erleichterung. «Es gibt immer wieder Leute, die wegen Keimen oder Grippe isoliert werden müssen. Können wir die heute nicht in ein Einzelzimmer verlegen, müssen wir ein Zweierzimmer nehmen und das zweite Bett sperren.»

Auch andere Faktoren wie Geschlecht, Religion oder Art der Krankheit verhindern in Mehrbettzimmern häufig eine optimale Bettenauslastung.

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USZ-Bettenmanager Christoph Krucker erklärt die typischen Probleme bei Mehrbettzimmerbelegungen.
Aus Puls vom 28.01.2019.
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In Nordeuropa, etwa in Dänemark, hat sich der Trend weg vom Mehrbettzimmer bereits durchgesetzt. Die Spitallandschaft konzentriert sich auf wenige Standorte mit grossen Spitälern, die alle nur noch Einzelzimmer bieten. Die Folge: Die Infektionsrate ist gesunken und die Belegdauer kürzer geworden – auch, weil sich die Patienten schneller erholen.

Doppelzimmer gegen Einsamkeit

Auch am Inselspital Bern entsteht ein neues Bettenhaus. Hier werden aber nur ein Fünftel der Zimmer Einzelzimmer sein. Beim Grossteil der Zimmer setzt man auf zwei Betten. Dies entspreche dem Patientenbedürfnis, Gesellschaft zu haben und sich nicht so isoliert zu fühlen.

Für Privat- und Halbprivatpatienten stellt sich die Frage, welche Vorteile sie dann noch haben.
Autor: Philip Sommer

Andere Schweizer Spitäler wie das Kantonsspital Aarau folgen hingegen in ihren Neubauten dem Trend zum Einzelzimmer. «Das ist mutig, weil es viele Abläufe ändert und alte Denkweisen aufbricht, wie man Spitäler schon seit Jahrzehnten führt», meint Spitalberater Philip Sommer von PwC Schweiz. «Und es ist mutig mit Blick auf das Zusatzversicherungsgeschäft, weil sich für Privat- und Halbprivatpatienten die Frage stellt, welche Vorteile sie dann noch haben.»

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Spitaldirektor Thomas Brack in Erklärungsnot: «Am Tag der offnen Tür haben uns viele gefragt, weshalb sie sich überhaupt noch zusätzlich versichern sollen, wenn es ja nur noch Zweierzimmer gibt.»
Aus Puls vom 28.01.2019.
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Das Limmattal-Spital hat seinen Neubau schon hinter sich. Strategie hier: Zweibettzimmer für Allgemeinversicherte, Einzelnutzung für Privatversicherte. Direktor Thomas Brack spricht aus, was für alle Spitäler gilt: «Die Zusatzversicherten haben einen ganz hohen Stellenwert.» Denn sie sind es heute, die die Allgemeinversicherten querfinanzieren. Fallen die Zusatzversicherten weg, haben die Spitäler ein Profitabilitätsproblem.

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