Rund 100'000 Menschen leiden in der Schweiz an neurologischen Erkrankungen. Hirnverletzungen wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose sind häufig. Jedes Jahr erkranken bis zu 19'000 Personen daran. Die Erkrankungen führen oft zu Langzeitbehinderungen.
Bewegungseinschränkungen, Wahrnehmungsprobleme und kognitive Beeinträchtigungen (Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit, beim Erinnern oder Lernen zum Beispiel) sind die Folgen. Sie machen das Leben schwer und darum ist es besonders wichtig, dass die Betroffenen in der Rehabilitation so schnell und so gut wie möglich wieder Selbständigkeit erlangen.
Gerade Alltagsdinge sind wichtig. Zum Beispiel das eigenständige ins Bett gehen und vom Bett aufstehen. Das wird in der Rehabilitation schon lange trainiert. Besonders unruhige Patienten hat man schon vor Jahren auf dem Boden rehabilitiert – das gab ihnen Sicherheit, sich durch einen Sturz nicht zu verletzten.
Studie bestätigt praktische Erfahrung
An den Kliniken Valens fiel Pflegerinnen dann auf, dass die Patienten, die am Boden übten schneller und nachhaltiger Fortschritte machten. Sie entwickelten daraus die mobilitätsfördernde Pflege-Intervention MfP. Nun haben sie dieses Wissen zusammen mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Nationalfonds-Studie untersucht.
Resultat: Die Patienten mit MfP zeigten weniger Sturzangst, konnten ihre Wahrnehmung verbessern und lernten neue Bewegungsmuster, die für ihre Unabhängigkeit hilfreich waren.