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Neuer Brustkrebstest - nicht an allen Spitälern
Aus Puls vom 21.05.2012.
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Chemotherapie ja oder nein - Wieso gibt's den Test nur in Luzern?

Ein neuer Brustkrebs-Test soll Ärzten bei der Entscheidung helfen, ob sie bestimmten Patientinnen eine Chemotherapie ersparen können - für rund 25 Prozent aller brustkrebsbetroffenen Frauen könnte das der Fall sein. Doch bislang profitieren nur Luzerner Patientinnen.

Prof. Stefan Aebi, Leitender Onkologe am Luzerner Kantonsspital, hat den Test im April erstmals eingesetzt - und hat bei seiner Schweizer Premiere gleich eine Patientin vor der belastenden Chemotherapie bewahrt.

Der neue Test ist nicht das einzige Kriterium, um sich für oder gegen eine Chemo zu entscheiden. Für Stefan Aebi ist er aber ein weiterer, sehr wichtiger Mosaikstein: „Wir wissen jetzt viel besser, wann wir eine Chemotherapie empfehlen sollen und vor allem, wann wir keine Chemo empfehlen müssen.“

Bezahlbar und praktikabel

Dass eine Chemotherapie nicht in allen Fällen sinnvoll und nötig ist, darin sind sich die Fachärzte einig. Aber die wenigsten wollen den neuen Test als Entscheidungshilfe beiziehen. Die Gründe: Angst vor einer Unterversorgung der Patientinnen. Was ist, wenn man sich gegen eine Chemo entscheidet, aber es eine gebraucht hätte? Ausserdem stehe der Test wissenschaftlich auf wackeligen Füssen, es brauche mehr Studien. Und: Der Test sei eigentlich gar nichts Neues. Für die Befürworter greift gerade dieses Argument zu kurz: Zwar gibt es bisher, vom Resultat her betrachtet, vergleichbare Tests. Nur sind diese entweder kaum bezahlbar – oder schlicht in der Praxis nicht durchführbar. Erst dieser neue, in Luzern eingeführte Test, ist grossflächig anwendbar und praktikabel. Er kann in jedem geeigneten Labor weltweit ausgewertet werden.

Grosses Potential

Bei gut einem Viertel aller Brustkrebsfälle kann der Test eingesetzt werden. Das betrifft bei 5400 neuen Fällen jedes Jahr immerhin über 1300 Frauen. Trotzdem wird wohl in absehbarer Zeit ausser Luzern keine Klinik in der Schweiz den neuen Test einführen. Dadurch besteht natürlich auch die Gefahr, dass sich «EndoPredict» nicht durchsetzen wird: Wenn niemand damit arbeitet, kann auch niemand Erfahrungen damit sammeln.

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