Geht es um den richtigen Blutdruck, gibt die Weltgesundheits-Organisation WHO einen klaren Tarif bekannt: 140/90 ist noch ok, was darüber liegt, ist grundsätzlich ungesund und kann auf Dauer massive Folgeschäden verursachen, von Herzrhythmusstörungen über Hirnschlag bis hin zu Nierenversagen. Das perfide am hohen Blutdruck, der sogenannten Hypertonie: Man spürt ihn nicht – häufig wird er erst erkannt, wenn sich bereits Schäden eingestellt haben.
Als optimaler Wert gilt 120/80. Was bedeuten diese Zahlen? Die erste steht für den «oberen» oder systolischen Druck. Sie gibt an, mit welchem maximalen Druck das Herz Blut in den Kreislauf pumpt. Die zweite Zahl (diastolischer Druck) bezeichnet den niedrigsten Druck im Gefäss, wenn sich das Herz entspannt und wieder mit Blut füllt.
Die absoluten Zahlen verleiten dazu, den Blutdruck als konstante Grösse zu verstehen. Weit gefehlt: Der Blutdruck passt sich nicht nur laufend der momentanen köperlichen oder psychischen Belastung an, er ist auch je nach Tageszeit anders. Morgens nach dem Aufstehen am höchsten, über Mittag sinkend und gegen Abend wieder steigend. Nachts während des Schlafes schliesslich ist er am niedrigsten.
Messen – aber richtig
Wer ein erhöhtes Risiko für Hypertonie hat – infolge Alter, erblicher Veranlagung oder Lebensstil-Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum oder Stress – tut gut daran, den Blutdruck regelmässig im Auge zu behalten. Die Messung kann beim Arzt erfolgen, ist aber auch eigenhändig zu Hause möglich. Entsprechende Geräte sind auf dem freien Markt in grosser Zahl erhältlich, im Zweifelsfall hilft die Schweizerische Herzstiftung beratend weiter.
Um aussagekräftige Messwerte zu erhalten, gilt es verschiedene Punkte zu beachten. Studieren Sie als erstes die Gebrauchsanweisung des Messgeräts und befolgen Sie die darin enthaltenen Instruktionen. Messen Sie stets zur selben Zeit (am besten morgens nach dem Aufstehen), unter den selben Rahmenbedingungen. Und übertreiben Sie es nicht: Ohne spezielle ärztliche Verordnung genügen ein, zwei Kontrollmessungen pro Woche.
Weitere Hinweise finden Sie hier auf der Seite im Video mit «Puls»-Arzt Thomas Kissling sowie im oben eingebundenen Audio des «Musikwelle Magazins», in dem speziell auch das Thema Bluthochdruck bei Senioren angesprochen wird.