Das Denguefieber ist die weltweit am häufigsten durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. In den 60er Jahren war es praktisch vom Globus verschwunden. Seither hat es sich im Tropengürtel rasant ausgebreitet.
Heute werden gemäss WHO weltweit bis 100 Millionen Menschen jährlich infiziert. Auch in der Schweiz werden markant mehr Fälle registriert, wobei sich die Zahlen insgesamt in Grenzen halten. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden über 50 Fälle registriert, mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Verlauf meist harmlos
In neun von zehn Fällen verläuft das Denguefieber harmlos. Oftmals werden trotz Infektion keine Symptome festgestellt. Der klassische Verlauf: Fünf bis acht Tage nach dem Mückenstich kommt es zu hohem Fieber. Weitere Symptome sind Kopf- Muskel- und starke Gliederschmerzen. Dazu kommen Gelenkschwellungen und Hautausschläge. Meist sinkt danach das Fieber, bevor die kritischste Phase kommt mit erneutem Fieber und Ausschlägen. Diese Phase kann nochmals bis zu einer Woche dauern. Danach erholte der Patient bei einem normalen Verlauf.
Zehn Prozent der Erkrankten haben einen schweren Verlauf. Es kann zu inneren Blutungen, Schock und Organversagen kommen. Ein Prozent der Betroffenen stirbt gar an diesen Folgen. Diese seltene Form tritt gehäuft bei Zweit-Infektionen mit einem anderen Typ des Denguevirus auf.
Therapie
Wie bei einer normalen Grippe, gibt es auch beim Denguefieber keine direkte Therapie. Man kann mit Schmerzmitteln (kein Aspirin wegen der Blutungsgefahr!) die Symptome bekämpfen. Als wichtigste Massnahme gilt der Flüssigkeitsausgleich, das heisst so viel wie möglich trinken. Bei einem schweren Krankheitsbild muss der Patient hospitalisiert werden.
Verbreitung in der Schweiz
Alle in der Schweiz registrierten Fälle von Denguefieber sind eingeschleppt. Die Mücken des Gattung «Aedes aegypti» gelten als Hauptübeträger des Virus. Sie können in der Schweiz nicht überleben, es ist zu kalt. Hingegen gibt es auch bei uns verwandte Aedes-Mücken: Im Tessin findet man die Tigermücke. Es sind bisher zwei Fälle in Frankreich und Kroatien bekannt, bei denen die Tigermücke das Denguevirus übertragen hat.
Die Tigermücke benötigt Durchschnittstemperaturen von 12 Grad, darum ist sie nördlich der Alpen nicht überlebensfähig. Im Gegensatz zur asiatischen Buschmücke. Erstmals gesichtet 2006, hat sie inzwischen einen Anteil von 60 Prozent der gesamten Mückenpopulation im Raum Zürich. Im Laborversuch konnte sie das Denguevirus übertragen. In der Natur wurde sie aber noch nie als Überträgerin beobachtet.
Vorbeugung
Noch gibt es keine Impfung gegen das Denguefieber. In den nächsten Jahren soll aber eine auf den Markt kommen. Darum hilft einzig ein effektiver Mückenschutz. Da die Aedes-Mücken auch tagsüber stechen, ist ein Mückenschutz rund um die Uhr empfehlenswert.