Gerade eben hat sich wieder einmal eine Gruppe hochrangiger Ernährungsforscher im Rahmen eines internationalen Kongresses getroffen, um zu debattieren, wie sie denn nun aussieht, die richtige Ernährung. Über die gesunde Ernährung streitet sich die Forschung nicht erst seit diesem Heidelberger Kongress.
Einer der neueren Trends ist die personalisierte Ernährung. Die Nahrungsmittelindustrie der Zukunft wird sich, so glaubt Ernährungsforscher Ben van Ommen, in Zukunft mehr auf Dienstleistungen wie Analysen als auf die Produktion von Lebensmitteln ausrichten. Aus der Basis von Werten wie dem Cholesterinspiegel oder Glukosewerten sollen Ernährungsempfehlungen resultieren – ganz individuell. Denn was für den einen gut ist, muss für den anderen noch längst nicht passen.
Für den einen ist eine fettreichere Ernährung ideal, für den anderen aber nicht. Der eine kommt mit Kuhmilch wunderbar zurecht, dem anderen fehlt schlicht das Enzym, Milch zu verdauen. Hinzu kommen andere genetische Besonderheiten, der unterschiedliche Stoffwechsel, die Darmflora – und nicht zuletzt das Umfeld.
Gemeinsam geniessen statt einsam futtern
Das gerät zunehmend ins Visier der Wissenschaftler. Denn sie haben inzwischen realisiert: Eigentlich müssten die Menschen heutzutage so gut wie nie zuvor über eine gesunde Erklärung aufgeklärt sein. Doch heute sind auch so viele Menschen übergewichtig wie nie, gerade auch in Ländern wie den USA; wo die gesunde Ernährung traditionell ein grosses Thema ist. Die vielen Ratschläge und Kampagnen – von einem Kongressteilnehmer gar als «Kakophonie der Ratschläge» kritisiert –, sind offenbar einfach verpufft.
Es zeigt sich aber: Die Menschen sind dort am schlanksten, wo Essen noch eine starke soziale Komponente hat. Dort, wo in Familien überwiegend zusammen gegessen wird, nimmt das Übergewicht am langsamsten zu.