An ihrer jüngsten Beratung zeichnen UN-Experten und Vertreter der am stärksten betroffenen Westafrikanischen Länder ein Bild zwischen Sorge und Zuversicht. Sorge bereiten neue Fälle aus Mali, Zuversicht herrscht angesichts neuer Therapiemöglichkeiten , die ab Dezember eingesetzt werden. Hauptforderung von Anthony Banbury, Chef der UN-Mission zu Ebola: Der Kampf gegen die Krankheit müsse sich auf mehr Orte verteilen, mobiler und schneller werden. Dafür fehle es aber an Hilfspersonal.
Ermutigend sind die jüngsten Zahlen zur 70-70-Strategie der UNO vielversprechend. Bis Anfang Dezember sollen 70 Prozent der Neuansteckungen isoliert und behandelt werden und 70 Prozent der Beerdigungen sicher und ohne Infektionsrisiko erfolgen. Derzeit liegen die Zahlen gemäss Banbury bei 55 Prozent für die Isolation und bereits bei 87 Prozent für sichere Beerdigungen, also über dem angestrebten Ziel – wobei wohl von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei.
Mit Blick auf die Situation in Sierra Leone, Liberia und Mali warnt Anthony Banbury, dass es verheerend wäre, wenn sich Ebola auf weitere Länder ausbreiten würde: Die HIlfsmassnahmen wären dann kaum noch zu bewältigen.