Eine dänische Studie kommt zum Ergebnis, dass 13 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens Beschwerden nach dem Genuss von Alkohol hatten. Tatsächlich sind die Beschwerden kein allergischer Schock, sondern vielmehr eine leichte bis mittlere Form einer Unverträglichkeit.
Patienten klagen vor allem über vermehrte Asthmabeschwerden und verstopfte Nase, aber auch über Hautausschläge und Kopfschmerzen. Man nimmt an, dass Alkohol die Blutgefässe in den erkrankten Schleimhäuten – vor allem in den oberen und unteren Atemwegen – erweitert und es somit zu Schleimhautschwellung kommt. Dadurch werden Symptome wie Engegefühl und verstopfte Nase ausgelöst. Am häufigsten traten die Symptome nach Rotwein auf, häufiger bei Frauen als bei Männern.
Auslöser unbekannt
Gegen welche Bestandteile des Weines sich die allergische Reaktion richtet, ist noch weitgehend unklar. Biophysiker vom Institut für Molekulare Biophysik der Universität Mainz haben drei im Wein vorkommende Proteine untersucht, die im Verdacht stehen, für das Entstehen einer Allergie verantwortlich zu sein.
Ein Protein aus der Schale der Weinbeere, das in Rotwein in deutlich grösserer Menge vorhanden ist als in Weisswein, ist den Wissenschaftlern hauptsächlich aufgefallen. Dieses Protein aus der Familie der Lipid-Transfer-Proteine sei strukturell fast identisch mit einem aus Pfirsichen stammenden Protein, das bereits ein bekanntes Allergen ist. Die strukturelle Ähnlichkeit lasse auch auf ein ähnliches allergenes Verhalten schliessen.
Allergie durch Histamine
Nicht selten können vor allem ältere schwere Rotweine wie Bordeaux oder Rioja bei Personen mit einer Histaminüberempfindlichkeit Allergiesysmtome auslösen. Ausserdem können Sulfite und Schimmelpilzrückstände im Wein zu allergischen Reaktionen führen.
Nebst Verzicht auf das Problemgetränk kann versuchsweise prophylaktisch vor einem möglichen Weingenuss ein Anti-Allergie-Medikament (Antihistaminikum) eingenommen werden.