Jedermann kennt die Schrumpelfinger nach einem langen Bad oder dem Abwasch. Das Team um Kyriacos Kareklas vom Institut für Neurowissenschaften der britischen Newscastle University hat sich dem unschönen Effekt näher gewidmet.
Bislang galt die Annahme, dass Wasser von aussen in die äusseren Hautschichten eindringt, die dann unregelmässig aufquellen und so die faltige Hautoberfläche bewirken. Doch offenbar geschieht im Körper noch mehr, wenn die Haut durch Wasser schrumpelig wird: In den Fingerkuppen ziehen sich aktiv Gefässe zusammen und unterstützen so den Schrumpeleffekt sogar noch.
Schrumpelfinger greifen besser
Um den Sinn dieser Reaktion herauszufinden, liessen die Forscher ihre Probanden Murmeln aus einer Kiste durch ein kleines Loch in einen anderen Behälter legen. Waren die Murmeln nass, taten sich die Probanden mit schrumpeliger Haut leichter als Vergleichspersonen, bei denen die Hände zuvor nicht eingeweicht worden waren. Waren die Murmeln jedoch trocken, hatte der Zustand der Haut keinen Einfluss aufs Ergebnis.
Vielleicht, so vermuten die Forscher, war es für unsere Vorfahren so leichter, nasse Gegenstände aus Flüssen zu angeln. Dass sich die Blutgefässe unter der Haut zusammenziehen und Wellen schlagen, sei also eine evolutionäre Anpassung.