Bei Kälte klagen viele Menschen über Ohrenschmerzen und stellen zum Beispiel bei der Fahrt zurück aus den Skiferien ins Unterland fest, dass der Druckausgleich nicht mehr richtig funktioniert. Fast immer liegt das an der mangelhaften Belüftung des Mittelohrs durch den inneren Gehörgang. Der Grund: Eine Schwellung im Hals und Rachen durch einen viralen Infekt (z.B. eine Erkältung), der auch die Öffnung zum inneren Gehörgang verschliesst.
Das Resultat: Der automatische Druckausgleich durch die Mundhöhle funktioniert nicht mehr und das empfindliche Trommelfell steht dauernd unter Spannung – was sich unter anderem mit Schmerzen bemerkbar macht. Hält der Zustand an, kann das zu einer Mittelohrentzündung führen, die bei bakterieller Ursache mit Antibiotika behandelt werden muss.
Druckausgleich ist das A und O
Um die Ursache der Ohrenschmerzen zu beheben und einer Mittelohrentzündung zuvorzukommen, muss in erster Linie möglichst bald der Druckausgleich hergestellt werden. Gähnen, Schlucken, Kaugummi kauen oder in die zugehaltene Nase prusten sollten solange ausprobiert werden, bis sich der Erfolg einstellt. Auch wenn man es dabei in seinen Gehörgängen unangenehm laut knacken und pfeifen hört: Weitermachen, es schadet dem Ohr nicht.
Die bei Ohrenschmerzen im Winter häufig verabreichten Ohrentropfen bringen hingegen meist nichts, da das Problem nicht in den äusseren Gehörgängen, sondern im Inneren des Ohrs liegt. Die Behandlung sollte sich deshalb auf das Abschwellen der Entzündung im Hals- und Rachenbereich konzentrieren, mit bewährten Hausmitteln oder Schmerzmitteln mit entzündungshemmenden Wirkstoffen. Welche Dosierung Sinn macht und was man beim Reinigen der Ohren beachten sollte, ist im «Ratgeber» auf SRF 1 mit Dr. Felix Huber ebenfalls thematisiert worden – nachzuhören in der Audiobox auf dieser Seite.