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Input entzaubert Jogging-Mythen
Aus Input vom 13.04.2014. Bild: Keystone
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Entzauberte Jogging-Mythen

Stretchen, nur am Morgen laufen, vor Trainingsstart zum Fitness-Check: Was ist dran am Läufer-Einmaleins?

Die Sportärztin Susanne Bischoff erklärt, was es mit gängigen Laufsport-Mythen auf sich hat.

Unsportliche Menschen ab 35 sollten vor dem ersten Joggen zum medizinischen Check.

Dr. Susanne Bischof: Das ist so. Bei den Sportmedizinern, respektive Kardiologen, gilt man ab 35 ein alter Sportler. Ab dann soll man sein Herz untersuchen lassen, zum Absichern vor dem plötzlichen Herztod und vor Herzinfarkt. Wenn man neu anfängt, sollte man einen grossen Check inklusive Belastungs-EKG machen.

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Barfuss-Laufschuhe
Aus Puls vom 07.04.2014.
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Teure Laufschuhe sind in jedem Fall besser als günstigere.

Dr. Susanne Bischof: Der Laufschuh – die Preisklasse,und damit verbunden das, was er bewirken kann – wird überschätzt. Bis vor ein paar Jahren hiess es, man bräuchte extrem stützende, gefederte Anti-Pronier-Schuhe. Heute geht der Trend wieder in genau die andere Richtung, Hersteller empfehlen den Kunden, das Barfuss-Joggen zu imitieren. Was man sagen kann: Der Schuh, der einem bequem ist, ist ein guter Schuh.

Stretching vor dem Joggen muss unbedingt sein.

Dr. Susanne Bischof: Wer langsam mit dem Training beginnt und sich dabei langsam aufwärmt, hat eine Verletzungsgefahr von quasi null. Da kann man sich das Stretchen wirklich sparen. Aber nach dem Laufen finde ich Stretching wichtig, um die Läufermuskeln ein wenig zu dehnen. Das sollte man für jede Muskelgruppe drei mal 30 Sekunden durchführen.

Training macht erst ab 30 Minuten Sinn.

Dr. Susanne Bischof: Alle zwei Tage so zu trainieren macht Sinn – am besten zusammen mit jemandem anderen, denn das Tempo ist dann für Herz und Kreislauf ideal, wenn man sich noch gut unterhalten kann.

Joggen am Morgen ist sinnvoller.

Dr. Susanne Bischof: Wer Gewicht reduzieren will, dem rät man, vier bis fünf Stunden nach der letzten Mahlzeit nüchtern laufen zu gehen – also vorher nur Wasser oder auf jeden Fall nichts mit Zucker zu sich zu nehmen, und danach wiederum eine Stunde lang nichts. Wenn man am Morgen nüchtern joggen geht, dann kommt allerdings eher das Problem der Unterzuckerung ins Spiel. Je älter ich werde, desto mehr spüre ich, dass es am Morgen immer schlechter geht, weil meine Gelenke es überhaupt nicht lustig finden. Am Abend ist die Muskulatur schon durch den Alltag aufgewärmt und Laufen angenehmer.

Joggen macht die Knie kaputt.

Dr. Susanne Bischof: Die Knie sind beim Joggen sehr belastet. Aber man kann nicht sagen: Wenn man keine Arthrose im Knie will, soll man das Joggen bleiben lassen. Wenn man schon eine Arthrose oder Abnützungserscheinung hat, ist Joggen aber vielleicht nicht ganz der richtige Sport.

Jogger leben länger.

Dr. Susanne Bischof: Die regelmässige kardio-pulmonale Belastung ist erwiesen lebensverlängernd. Es hat einen so günstigen Einfluss auf Bluthochdruck, aufs Körpergewicht, dass man einfach sagen muss: Das stimmt. Das Herz ist ein Muskel wie jeder andere auch, und den kann man trainieren.

Einmal in der Woche ist besser als keinmal.

Ich finde es extrem hart, nur einmal pro Woche zu trainieren, weil die Muskulatur so nie aufgebaut wird – man fängt quasi jedes Mal wieder bei null an. Ich finde, das macht dann auch nicht so viel Spass. Es macht sicher mehr Sinn, dreimal in der Woche 30 Minuten joggen zu gehen und zu merken, wie man schneller wird und wie es einem leichter fällt. Wenn jemand aber nichts macht, ist es besser, er geht einmal als gar nicht.

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