Das Fastenbrechen muss noch etwas hintanstehen. Nach sieben Tagen fasten geht’s zuerst – natürlich noch im nüchternen Zustand – ins Kantonsspital Aarau zur zweiten Testreihe, die filmisch für die «Puls vor Ort»-Spezialsendung zum Thema Fasten festgehalten wird.
Bereits vor dem Fasten wurde ich auf Herz und Nieren getestet, habe meine Körperzusammensetzung ausgemessen bekommen und bin zu einem Leistungstest auf dem Fahrrad angetreten. Nun sollen die gleichen Parameter nochmals ermittelt und schliesslich als Vorher-Nachher-Status verglichen werden.
Und tatsächlich: Ich habe in sieben Tagen 4,4 Kilo abgenommen. Aber was genau habe ich abgenommen? Das ist die Frage, die mich am meisten interessiert. Ergebnis: Wasser, ein halbes Kilo Muskeln, aber doch auch drei Kilo Fett.
Im ersten Moment hört sich das toll an. Allerdings ist meine Leistungsfähigkeit ebenfalls um zehn Prozent gesunken und durch die geringere Muskelmasse hat sich auch mein Grundumsatz von 1800 auf 1500 Kilokalorien reduziert. Esse ich nun also wieder gleich wie vor dem Fasten, würde mein Körper 300 Kilokalorien pro Tag zu viel erhalten – und dieses Zuviel als Fett-Depot speichern.
Mass halten bedeutet das also, mindestens für die nächsten Wochen.
Dann endlich darf ich in ihn beissen: in den Fastenbrecher-Apfel! Traditionsgemäss soll es ein Apfel sein, weil er für den Magen sehr bekömmlich ist. Unweigerlich erinnert mich das an Adam und Eva im Paradies, die trotz Verbot vom Apfel gekostet haben.
Ich beisse zu.
Das Erlebnis, etwas zu kauen, ist für mich noch schöner als der Geschmack des Apfels selbst. Ich nehme mir Zeit, kaue langsam und bewusst und denke dabei an all die leckeren Dinge, die ich bald wieder essen darf.
Und: Ich bin dankbar. Dankbar dafür, dass ich die Wahl habe, zu fasten und nicht gezwungenermassen hungern muss, wie 800 Millionen Menschen auf dieser Welt.