Aus über 400 Bewerbungen hat die «Puls»-Redaktion drei Frauen und einen Mann als Versuchsteilnehmer ausgewählt.
Anfang Juni wurde das Quartett ins Universitätsspital Zürich gebeten, wo die die bekennenden Schleckmäuler von Ernährungsberaterin Melanie Sprenger und Stoffwechselexperte Philipp Gerber empfangen wurden.
Um von den vieren einen Ausgangsbefund zu kennen, müssen sie sich einem Bluttest unterziehen. Denn «Puls» will wissen: Verbessern sich ihre Werte nach schon einem Monat?
Im Blut interessieren vor allem der Langzeit-Blutzuckerwert und die Blutfette. Die Körperfettwaage zeigt neben dem Gewicht auch die Körperfettmasse – inklusive ungesundem Bauchfett. Nach einem Monat werden alle noch einmal gecheckt und die gemessenen Werte verglichen.
Marlis Toneatti, 54
Unwiderstehlich ist für Marlis Toneatti die Kombination aus Schokolade und Guetzli. Die selbständige Architektin kämpft seit Jahren mit ihrem Gewicht. Sie selbst bezeichnet sich als Workaholic. Zwölf bis vierzehn Stundentage sind bei ihr keine Seltenheit. Zeit für gesunde Mahlzeiten fehlt ihr deshalb öfters.
Einen Monat Zuckerdisziplin: Marlis Toneatti hofft, dass dabei ein paar Kilo purzeln und dass sie in Zukunft versteckte Zuckerfallen besser erkennt.
Ihr Hauptproblem: das starke Übergewicht, mit einem BMI über 30. Entsprechend ist auch die Körperfettmasse hoch. Der Langzeitzucker weist auf leichten Früh-Diabetes hin, ihre Blutfettwerte sind aber noch in der Norm.
Sandrine Benz, 36
Einen Tag ohne Schoggi-Prügeli gibt es bei Sandrine Benz nicht. Im Schnitt kommen pro Tag zwei Tafeln zusammen.
In ihrem Beruf als Sportlehrerin bewegt sich die Ostschweizerin aber regelmässig. Und auch privat trainiert sie pro Woche rund 20 Stunden für Triathlon-Wettkämpfe. Die Prügeli passen perfekt in jede Schulpause und Momente vor und nach den Trainings. Ganz geheuer ist ihr die Sache aber nicht: «Ich habe das Gefühl, dass mir der Zuckerkonsum etwas entgleist ist.»
Bei Sportlehrerin Sandrine Benz sind – kaum überraschend – alle Werte vorbildlich. Schlank und sportlich: Die zwei Tafeln Schokolade pro Tag sind rasch wieder verbrannt.
Mit der Teilnahme am Experiment will Sandrine Benz herausfinden, ob der hohe Zuckerkonsum auch ihr langfristig trotzdem schaden kann.
Peter Ottiger, 56
Sein grösstes Laster sind Getreide-Riegel mit Schoko-Überzug. Aber auch alle anderen Süssigkeiten: «Wenn ich Süsses sehe, kann ich nicht widerstehen.»
Die Wurzeln seiner Lust auf Süsses vermutet er in seiner Jugend, wo jedes Mittagessen mit einem Stück Schokoladekuchen gekrönt wurde. «Den gab es buchstäblich jeden Tag. Da bin ich wohl mit Schoggi geimpft worden...»
Peter Ottiger wohnt am Vierwaldstättersee – nach Feierabend geht er gerne noch aufs Brett – wofür er sich dann nachher gerne mit etwas Süssem belohnt. Bewegung kommt beim Softwarespezialisten aber oft zu kurz.
Der eher ungesunde Lebensstil war auch schon Thema bei seinem Hausarzt. Die gemessenen Werte: Übergewicht und eine hohe Körperfettmasse, vor allem beim Bauchfett. Zucker und Blutfette sind hingegen im Lot.
Susanne Strassmann, 68
Prussiens sind Susanne Strassmanns grosse Schwäche, Blätterteiggebäck mit Zucker. Und Schokolade. Beides hat sie zu Hause stets auf Vorrat.
Susanne Strassmann ist pensioniert. Für den Tierrettungsdienst leistet sie Freiwilligenarbeit. Süsses gönnt sie sich oft als Belohnung, nach einem Essen oder auch aus Langeweile. «Es macht mich manchmal richtig wütend, dass ich mich so schlecht im Griff habe – obwohl ich weiss, dass es mir nicht guttut!»
Bei Susanne Strassmann sind alle Werte leicht erhöht – auch die Blutfettwerte. Eine Konstellation, die längerfristig ungünstig ist.
Die Ausgangslage des Versuchsquartetts ist somit bekannt. Nun geht es darum, das Gehörte umzusetzen und einen Monat lang diszipliniert zu sein.