Um ein Viertel höher ist die Spermienkonzentration, wenn Männer weit geschnittene Boxershorts tragen: Das fand eine Studie der renommierten US-amerikanischen Harvard-Universität heraus.
Mehr bewegliche Spermien
Auch fand die Studie bei dieser Gruppe ein Drittel mehr bewegliche, schwimmende Spermien in den Proben. Dafür weniger des Hormons FSH, das vermutlich auftritt, wenn Spermien geschädigt sind.
Der Zusammenhang zwischen Unterhosen und Spermienkonzentration mag kurios klingen. Doch er sei plausibel, sagt Brigitte Leeners, Spezialistin für Kinderwunschbehandlungen am Universitätsspital Zürich: «Man weiss, dass Hitze ungünstig ist für die Spermienkonzentration. Und man geht davon aus, dass enge Unterhosen die Temperatur um den Hoden herum deutlich steigern.»
Die grösste Studie zum Thema
Die im renommierten Fachmagazin «Human Reproduction» publizierte Studie wird in Fachkreisen gemeinhin als solide bewertet. Zudem ist sie mit fast 600 teilnehmenden Männern die grösste, die bislang durchgeführt wurde.
Und doch stellt sich die Frage, was man aus den Ergebnissen folgern kann. Sollten Männer, die einen Kinderwunsch hegen, nur noch weite Boxershorts tragen? «Das schadet nicht», sagt Expertin Brigitte Leeners. «Doch bei den meisten Männern ist die Spermienqualität normal – unabhängig von der Form der Unterhose, die sie tragen.»
Schnitt und Schritt
Im Schnitt haben Männer aus westlichen Industriestaaten eine Spermienkonzentration von knapp 50 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat. Das ist deutlich höher als der WHO-Referenzwert für Unfruchtbarkeit, der bei 15 Millionen Spermien pro Milliliter liegt.
Vor allem für Männer nahe beim unteren Wert – könnten daher luftige Boxershorts – und überhaupt weite Hosen - einen Versuch wert sein.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, HeuteMorgen, 9.8.2018, 6:30 Uhr.