Fussball lebt von Emotionen – und die verlangen auch dem Herz-Kreislaufsystem ihrer Zuschauer einiges ab. Ob die Aufregung dem Herz gefährlich werden kann, untersuchten Daniel Medenwald von der Universität Halle und Oliver Kuss von der Uni Düsseldorf. Sie werteten elf Millionen Todesfälle aus der deutschen Todesursachenstatistik aus. Sie untersuchten dabei im Besonderen die Sterblichkeit an den Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft zwischen 1995 und 2009.
In ihrer Auswertung unterschieden sie zwischen Myokardinfarkten, Verkehrstoten und der Todesursache Atemwegserkrankungen. «Insgesamt zeigte sich aber, dass die Länderspiele zu keiner Erhöhung der Sterblichkeit führten», sagt Epidemiologe Daniel Medenwald. «Es war sogar ein leichter Trend sichtbar, dass die Todesfälle abnehmen. Das war am deutlichsten, wenn die deutsche Mannschaft bei wichtigen Meisterschaften gewonnen hat. Vielleicht hat die positive Stimmung da einen schützenden Effekt.»
Mehr Einsätze, weniger Todesopfer
Zugenommen habe an diesen Tagen aber die Zahl der Notfalleinsätze oder Aufnahmen im Krankenhaus – einen Einfluss auf die Todeszahlen hatte diese Tendenz allerdings nicht.
Wer also auch an Spieltagen der eigenen Nationalmannschaft gut auf sich achtet, an heissen Tagen ausreichend trinkt und nicht zu viel Alkohol konsumiert, muss sich keine Sorgen machen – auch wenn das Herz vor Aufregung höher schlägt.