Seit den 1930er Jahren haben diverse Studien mit Ratten, Mäusen, Fliegen, Fischen und Würmern gezeigt, dass kalorienreduzierte Ernährung oder Fastentage die Lebensspanne um bis zu einem Drittel verlängern können.
Die Versuchstiere alterten dabei nicht nur langsamer, sie waren auch gesünder und litten weniger an Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.
Beobachtungsstudien an Menschen lassen vermuten, dass sich die positiven Effekte durch gelegentliches Hungern auch beim Menschen bemerkbar machen. Auf Okinawa, einer japanischen Insel, sollen die meisten über Hundertjährigen weltweit leben. Die Menschen dort essen viel Obst, Gemüse, Reis und Fisch, aber wenig Fett und Fleisch.
Vor allem jedoch nehmen sie wesentlich weniger Kalorien zu sich als Menschen in den Industrienationen. In ihrer Kultur gilt es als gesund, nur so viel zu essen, bis man sich 80 Prozent gesättigt fühlt.
Zum ersten Mal wurde nun eine Interventionsstudie – also eine Studie mit klar definiertem und kontrolliertem Design – mit Menschen publiziert. Die Studie mit 53 Teilnehmern muss zwar als klein eingestuft werden, die Resultate bestätigten aber viel vom bereits bekannten Wissen aus Tiermodellen.
Mit nur zwei Jahren Laufzeit sei die Studie indes zu kurz, um eindeutige Rückschlüsse zu ziehen und allgemeingültige Empfehlungen auszusprechen. Dafür bräuchte es weitere und vor allem längere Studien mit Menschen, sagen Kritiker.
Einig hingegen sind sich alle darüber, dass massvolles und ausgewogenes Essen für die Gesundheit förderlich sind.