Invasion der Schädlinge
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Bild 1 von 9. Die Asiatische Tigermücke: wenn sie zusticht, dann kann es gefährlich werden. Sie kann Krankheiten wie das Chikungunya- oder Dengue-Fieber übertragen. Die Folge sind Schüttelfrost, Glieder- sowie Gelenkschmerzen. Die Mücke wird in Autoreifen oder Schnittblumen von Asien nach Europa verschleppt. Die ersten Tigermücken wurden 2002 im Tessin entdeckt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Der Buchsbaumzünsler kommt aus Ostasien. Die Jungraupen fressen die Blätter des Strauches und anschliessend auch die grüne Zweigrinde. Dann verpuppen sich die Raupen in einem losen Gespinst im Buchsbaum. Ein starker Befall führt zum Tod des Strauches. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein gefürchteter Holzschädling. Er befällt Ahorn, Pappeln und andere Laubbäume. Ein befallener Baum stirbt in der Regel ab. Der Käfer kommt aus China. Das erste Mal wurde die Art 2011 in den Kantonen Freiburg und Thurgau festgestellt. Bildquelle: wsl.
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Bild 4 von 9. Der Asiatische Marienkäfer kommt aus Japan und China. Eingeführt wurde er ursprünglich zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Die Käfer vertilgen Unmengen von Blattläusen. Mittlerweile bedrängen sie jedoch die heimischen Marienkäfer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Die Kirschenfruchtfliege ist ein grosses Problem für die Obstbauern. Ihre Maden fressen sich bis zum Stein durch. Sie ernähren sich vom Fruchtfleisch der Kirsche. Dieses wird zu einer breiigen Masse, die Kirschen werden unappetitlich und faulen leicht. Bildquelle: Agroscope ACW.
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Bild 6 von 9. Der Westliche Maiswurzelbohrer ist ein gefährlicher Maisschädling. Er war ursprünglich im mittleren Amerika angesiedelt. Allerdings verbreitete er sich schnell über die USA und Kanada bis nach Europa. Den Hauptschaden verursachen die Larven des Käfers, die an den Wurzeln der Maispflanzen fressen. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 7 von 9. Die Japanische Edelkastanien-Gallwespe wird gerade einmal 3 mm gross, ist aber der weltweit bedeutendste Kastanien-Schädling. Ursprünglich in China zu Hause wurde die Wespe über Italien ins Tessin eingeschleppt. Bildquelle: Gyorgy Csoka.
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Bild 8 von 9. Die Kirschessigfliege kommt aus Südostasien. Der Schädling zerstört reifes Steinobst und verschiedene Beeren. Durch seine enorm schnelle Vermehrung verursacht er grosse Schäden. Bildquelle: Agroscope ACW.
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Bild 9 von 9. Die Tomatenminiermotte aus Südamerika bedroht Tomatenkulturen. Der Schädling breitete sich in Verpackungen schnell überall in Europa aus. Bildquelle: Agroscope ACW.
Bisher wurde die asiatische Tigermücke hierzulande vor allem im Süden der Schweiz, im Kanton Tessin, nachgewiesen. Doch auch nördlich der Alpen muss künftig mit diesen gefährlichen Mücken gerechnet werden. Es sei tatsächlich so, dass die Tropen etwas näher gerückt seien, sagt Pie Müller vom schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel.
Auch in Frankreich werde die Mücke beobachtet. Dort wandere sie entlang des Rhône-Tals in Richtung Norden. «Daher ist es nicht auszuschliessen, dass die Mücke auch andernorts als im Tessin in die Schweiz eingeschleppt wird.»
Überträger gefährlicher Krankheiten
Weil diese eingeschleppten Mücken unter anderem das lebensbedrohliche Dengue-Fieber übertragen, will es nun auch das Bundesamt für Umwelt ganz genau wissen: Es hat dazu ein nationales Pilotprojekt zur Überwachung der asiatischen Tigermücke gestartet. Studienleiter Müller hat dazu vor wenigen Wochen gegen 250 Fallen ausgelegt, auf denen möglicherweise eingeschleppte Tigermücken ihre Eier ablegen.
Die Fallen wurden vor allem entlang der Autobahnen aufgestellt. Aber auch an anderen potentiellen Eintrittstellen der Mücke wie Flughäfen oder Bahnhöfen seien solche Fallen platziert worden, so Müller. Bereits wurden die ersten Fallen samt Eiern eingesammelt. Sie werden nun von den Spezialisten im Kanton Tessin molekularbiologisch untersucht, die Resultate liegen noch nicht vor.
Inzwischen relativiert Müller die akute Gefahr der Tigermücke: Man müsse die Insekten sicher ernst nehmen, doch es sei nicht angebracht, Angst vor grossflächigen Epidemien zu haben. Allerdings zeige ein Fall aus Italien, dass die Tigermücken sehr wohl ein für den Menschen gefährliches Virus weitergeben könnten.