Zum Inhalt springen

Gesundheit Salben selbst herstellen

Salben selbst herstellen ist ein Kinderspiel und geht ganz ohne Chemie. Alles was es braucht, sind frische oder getrocknete Kräuter, Olivenöl und Bienenwachs. «Puls»-Redaktorin Arabelle Frey schwingt zum letzten Mal den Kochlöffel unter Anleitung von Pflanzenkenner Urs Schaffer.

Mehr zum Thema

Die Salbe ist eine halbfeste und homogen aussehende Zubereitung. Sie wird hauptsächlich auf der Haut angewandt und dient deren Pflege und Schutz. Sie besteht aus einer fettigen Grundlage aus natürlichen oder synthetischen Stoffen. Die Wirkstoffe der Heilpflanzen werden zusätzlich eingearbeitet. Die Salbe hilft, dass die medizinischen Wirkstoffe der Pflanzen überhaupt lokal einwirken können.

Salben kommen im medizinischen Bereich, aber auch in der Kosmetik zur Anwendung. So hilft beispielsweise Ringelblumensalbe bei wunden Stellen, Beinwell- oder Wallwurzsalbe bei Quetschungen, Lavendelsalbe bei Mückenstichen, Rosenblütensalbe bei rauhen Ellbogen. Und man staune: Selbst eine Chili-Salbe lässt sich selbst herstellen - sie ist aber mit Vorsicht zu «geniessen».

Grundsätzliches zur Salbenherstellung

Rezepte für Salben gibt es sehr viele. Am einfachsten sind Salben auf der Basis von Öl, Bienenwachs und Frischpflanzen. Kinder helfen beim Salbenkochen übrigens gerne mit. Grundsätzlich sollte man drauf achten, dass man eine saubere Arbeitsfläche, Geräte und Döschen hat. Sonst bringen die Küchenbakterien die hergestellte Salbe schnell zum Schimmeln.

Halten Sie die Mengenangaben zu Beginn ein. Wenn Sie etwas Erfahrung gesammelt haben, können Sie auch ausprobieren und vom Rezept abweichen. Als Anhaltspunkt können sie vom Mischverhältnis 50ml Öl auf 5 g Bienenwachs ausgehen. 100 ml Öl und 10 g Bienenwachs ergeben rund 3 Döschen à 50 g. Mehr Öl macht die Salbe weicher, mehr Bienenwachs macht sie härter.

Das Erhitzen der Materialien sollte möglichst sanft erfolgen: Nie zum Siedepunkt bringen, nur sanft erwärmen. Die Döschen erst mit dem Deckel schliessen, wenn die Salbe hart geworden ist, sonst wird sie muffelig. Auch hier gilt wieder: Datum anschreiben. Selbst hergestellte Salben halten sich ungefähr ein halbes Jahr.

Rezept für Ringelblumensalbe

Die Ringelblume gilt in der Pflanzenkunde als Wundheilerin. Die Ringelblume wirkt desinfizierend, vernarbend und abschwellend. Man kennt sie vor allem als Hilfe gegen einen wunden Babypopo. Geerntet werden nur die Blumenköpfe, und auch davon werden nur die Strahlenblüten verwendet. In der Naturheilkunde heisst es, dass die Wirkstoffe aus frischen Blüten stärker sind als aus getrockneten. Aber auch aus getrockneten Pflanzen lassen sich wunderbare Salben machen.

  • 10 g frische oder getrocknete Ringelblumenblüten.
  • 100 ml Öl (das kann Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl sein)
  • 10 g Bienenwachs

Zuerst wird das Öl sanft in der Pfanne erwärmt und dann werden die Ringelblumen hinzugefügt. Etwa 10 Minuten ziehen lassen, damit das Öl die Wirkstoffe aufnehmen kann. Danach absieben und den Warmauszug in die gereinigte Pfanne geben, dann das Bienenwachs beigeben und wiederum langsam zum Schmelzen bringen. Danach nur noch in die Döschen leeren und hart werden lassen.

Rezept für Harzsalbe (auch «Zugsalbe» genannt)

Der spezielle Tipp aus Urs Schaffers Kräuterwerkstatt

  • 20 g möglichst getrocknetes Harz
  • 100 ml Öl
  • 10 g Bienenwachs

Zuerst wird das Harz geschmolzen und dann erst das Öl dazugegeben. Danach geht man wie bei der Ringelblumensalbe vor. Die Salbe, wie alle Salben, durch ein Tüchlein oder ein feines Sieb filtrieren.

Harz hat eine desinfizierende Wirkung und wirkt vor allem bei Spriessen und Furunkeln.

Meistgelesene Artikel