Die exakte Kennzeichnung von Nährwerten auf Produktverpackungen ist weit verbreitet. Solche Hinweise sind für den Konsumenten jedoch oft zu wenig fassbar. Nährwerttabellen zeigen unter anderem die Menge an Kalorien, welche in einem Lebensmittel enthalten sind. Diese Energie wird in Joule angegeben.
Die englische Verbraucherschutzorganisation Royal Society for Public Health schlägt vor, den Brennwert von Nahrungsmitteln auf Verpackungen neu in Bewegungseinheiten anzugeben. So entspricht die Anzahl Kalorien eines Schokoriegels (ungefähr 260 kcal) beispielsweise der umgesetzten Energiemenge bei einer Laufdistanz von 3,9 Kilometern. Ob schnell oder langsam gerannt wird, ist bei der Betrachtung gleichbleibender Distanz vernachlässigbar.
Beispiel: Energieverbrauch Joggen
Schneller bewegen bei gleicher Distanz heisst aber nicht immer, dass mehr Kalorien umgesetzt werden. Das fällt beim Schwimmen auf: So benötigt der Körper im kalten Becken zusätzlich Energie, um sich aufzuwärmen. Dieser Temperaturabgleich des Körpers ist der Grund dafür, weshalb mit kleinerer Geschwindigkeit – und dadurch bei längerem Aufenthalt im Schwimmbad – der selbe Kalorienwert umgewandelt wird.
Energieverbrauch Schwimmen
Die Zahlen basieren auf der Referenzmenge für den Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen (8400 kJ / 2000 kcal). Dies entspricht beispielsweise einer 30-jährigen Frau, welche 176 cm gross ist, 68 kg wiegt und einen BMI von 22 hat.
Länge der Sporteinheiten
Der persönliche Grundumsatz ist für jede Person individuell und beschreibt die Menge an Energie, welche während 24 Stunden zum Erhalt der Basisfunktionen des Körpers benötigt werden. Dieser Wert schwankt je nach körperlicher Aktivität. Weiter ist der Energiebedarf abhängig von Faktoren wie Grösse, Geschlecht, Gewicht, Körperzusammensetzung (Muskel- und Fettanteile) und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Zukunftsaussicht
Die Guideline Daily Amount (GDA; Richtline für die tägliche Energiezufuhr) ist heutzutage auf einem Grossteil der Nahrungsmittel aufgeführt.
Der Sozialpsychologe Jakub Samochowiec vom Gottlieb Duttweiler Institut beschäftigt sich mit der Wirkung von Verpackungen auf den Konsumenten. Er sieht die Zukunft in der Virtual Reality: Der Konsument entscheidet selber, welche Informationen bezüglich einem Produkt ihm wichtig erscheinen.