Bluthochdruck spürt man nicht. Weshalb er trotzdem schädlich ist, lässt sich mit einem einfachen Beispiel veranschaulichen: «Stellen Sie sich einen Gartenschlauch vor, bei dem das Wasser nicht am Hahn abgedreht wird, sondern vorne bei der Spritze. Der Schlauch steht dauernd unter Druck und wird mit der Zeit im Inneren lauter kleine Risse bekommen», erklärt Hausarzt Thomas Kissling.
Auf unsere Blutgefässe übertragen sind diese Ermüdungsrisse der Ort, wo heimlich, still und leise die gefährliche Arteriosklerose ihren Anfang nimmt: In den verletzten Gefässwänden beginnen sich Ablagerungen zu bilden, die das Gefäss verengen und schliesslich gar verstopfen können – mit besonders schlimmen Folgen im Bereich von Herz (Herzinfarkt) und Hirn (Schlaganfall).
Mal mehr, mal weniger Druck im Kreislauf
Im Gegensatz zum misshandelten Gartenschlauch stehen unsere Blutgefässe aber nicht dauernd unter demselben Druck. Das Blut wird vom Herz stossweise durch den Kreislauf gepumpt, was für wechselnde Druckverhältnisse sorgt. Dies wird bei der Blutdruckmessung entsprechend berücksichtigt, indem das Resultate stets aus zwei Werten besteht – mehr dazu in der Tabelle und den Videos weiter unten.
Als Idealwert gilt ein Wert von 120/80 mmHg oder tiefer. Übersteigt der korrekt gemessene Blutdruck den aktuell empfohlenen Grenzwert von 140/90 mmHg muss dies unbedingt ärztlich kontrolliert und gegebenenfalls medikamentös behandelt werden. Dr. Kissling betont: «Es ist wichtig, die Ursache einer Hypertonie abzuklären, bevor mit einer Therapie begonnen wird!»