Wir verbringen einen Drittel unseres Lebens im Bett. Da hilft es, wenn die Matratze die persönliche Körperform unterstützt. Bei einem gesunden Rücken ist die Matratze nicht der zentrale Punkt. Personen mit Rückenleiden kann jedoch eine falsche Matratze das Problem verstärken.
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Darüber hinaus gibt es keine wissenschaftliche Untersuchung, die beweist, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Matratze und Rückenleiden besteht – lediglich Erfahrungsberichte.
Welches System soll es sein?
Matratze ist nicht gleich Matratze, das wird schnell klar, wenn man die verschiedenen Glanzprospekte der Matratzenhersteller bestaunt. Da gibt es das Schulter-Balance-System mit doppelaktiver Lendenwirbel-Stütze und ergonomisch ausbalanciertem Kern oder dann doch lieber die Edel-Latexbelüftung.
Von der «Matratzenlyrik» sollte man sich nicht verwirren lassen. Viel wichtiger ist, sein eigenes Schlafklima zu kennen: Wer schnell und viel schwitzt, liegt eher mit einer Taschenfederkernmatratze richtig. Kälteempfindliche kommen mit Latex oder Kaltschaum besser zurecht. Heutzutage werden diverse Materialien auch miteinander kombiniert.
Matratzenarten, ihre Vor- und Nachteile
Eine passende Matratze stützt den Körper in Rücken- und Seitenlage gut ab. Deshalb ist das Probeliegen ein zentraler Punkt. In der Seitenlage ist es wichtig, dass Schulter und Becken so tief einsinken, dass sich zwischen Halswirbelsäule und Steissbein eine gerade Linie bildet.
Hier kann ein kariertes Hemd von Vorteil sein. Von Nacken bis zum Steissbein sollte in Seitenlage das Hemd einen geraden Strich auf der Wirbelsäulenhöhe aufweisen. Hängt sie durch, ist die Matratze zu hart. Biegen sich die Striche des Hemdes nach oben, ist sie zu weich.
In Rückenlage passt sich die optimale Matratze so an, dass die Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleibt. Rückenschläfer dürfen nicht das Gefühl haben, wie auf einer Hängematte zu liegen. Mit dem «Hand-Test» wird diese Lage überprüft: Die Hand sollte sich mit wenig Kraftaufwand knapp unter dem Kreuz hindurchschieben lassen.
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Bild 1 von 4. Gute Seitenlage. Die Matratze gibt im Schulterbereich so weit nach, dass die Wirbelsäule gleichmässig entlastet ist und eine möglichst gerade Linie bildet. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 4. Schlechte Seitenlage. Die Schulterpartie kann beim seitlichen Liegen nicht genügend einsinken, was zu einer verkrümmten Wirbelsäule führt. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 4. Das Tragen eines karierten Hemds macht es beim Probeliegen leichter, die Seitenlage zu beurteilen. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. Gute Rückenlage. Wenn man sich in Rückenlage knapp eine Hand unter das Kreuz schieben kann, stützt die Matratze in diesem Bereich gut. Andernfalls gibt sie zu sehr nach. Bildquelle: SRF.
Tipps für den Matratzenkauf
Jetzt heisst es mindestens 15 Minuten lang probeliegen, denn das wichtigste bei der Wahl ist der Wohlfühlfaktor.
Mit der optimalen Matratze alleine ist es aber nicht getan. Für die richtige Lage braucht es auch das richtige Kissen. Es empfiehlt sich daher, sein Kissen mitzunehmen oder zusammen mit der Matratze eines zu kaufen. Der Kopf sollte in Verlängerung der Wirbelsäule liegen.
So klappt es mit dem richtigen Kauf:
- Matratzentyp festlegen (Schwitzer/Gfröhrli).
- Morgens testen (abends fühlen sich alle Matratzen gut an).
- Kariertes Hemd anziehen (so sieht man, wie man liegt).
- Rückenschläfer: Eine Hand unter den Rücken schieben.
- Mindestens 15 Minuten probeliegen.
- Rückgabemöglichkeit von mindestens 30 Tagen nachfragen/aushandeln.
- Zwei Personen brauchen zwei Matratzen, ausser sie haben die gleichen Körpermasse.
- Bezüge sollten waschbar sein.
- Stabile Griffe zum Wenden.
Tipps für die Matratzenpflege
Nach zehn Jahren sind Matratzen am Ende ihrer Lebensdauer. Bei guter Pflege bleiben Matratzen aber hygienisch und ergonomisch länger in gutem Zustand.
- Matratze alle paar Monate absaugen oder abbürsten, aber nicht ausklopfen.
- Matratze alle zwei Monate wenden. Ist sie in verschiedene Zonen unterteilt, Kopf- und Fussende nicht vertauschen.
- Matratze regelmässig auslüften, vor allem, wenn sie direkt auf dem Boden liegt (was man vermeiden sollte) oder das Schlafzimmer sehr kalt ist.
- UV-Strahlung beschleunigt die Alterung von Schaumstoffmatratzen, deshalb nicht an die Sonne stellen.
- Ein Molton schützt die Matratze vor Schweiss und Flecken.