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Kardiologie Mit Herzkatheter auf der Suche nach dem Übel

Über 44‘000 Herzkatheteruntersuchungen werden in der Schweiz jährlich durchgeführt – Tendenz steigend. Ärztliche Routine und doch ein sensibler Eingriff am Herzen, der viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung seitens des Kardiologen erfordert.

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Die Herzkatheteruntersuchung («Linksherzkatheter») ist für viele Patienten nach Herzbeschwerden der erste Schritt, um festzustellen, wo die Ursache der Beschwerden liegt. So auch beim Patienten, der im «Puls»-Beitrag im Herzlabor  in der Klinik im Park  zur Herzkatheteruntersuchung musste. Bei diesem Verfahren schiebt der Kardiologe den Herzkatheter meist über die örtlich betäubte Leistengegend in die Leistenarterie ein. Vermehrt wird dieser Eingriff auch über das Handgelenk vorgenommen. Für den Patienten ist dieses Verfahren in der Regel schmerzlos.

Bei dieser Untersuchung werden die Herzkranzgefässe mit einem Katheter sondiert und mittels Einspritzen von Kontrastmittel und Einsatz von Röntgenstrahlung auf dem Bildschirm sichtbar gemacht (Koronarangiographie). Allenfalls vorhandene Verengungen der Herzkranzgefässe können so zuverlässig dargestellt werden.

Nachschauen und bei Bedarf eingreifen

Ist der Herzkatheter erst einmal gelegt, ist nebst einer Untersuchung bei Bedarf auch gleich ein therapeutischer Eingriff möglich. Sind die Herzkranzgefässe verengt, kommt die Ballondilatation  zum Einsatz: Der Herzkatheter ist mit einem kleinen Ballon versehen, der bis in das verengte Herzkranzgefäss geschoben wird. Dort lässt sich der Ballon aufdehnen, was das verschlossene Gefäss erweitert – das Blut kann wieder hindurchliessen.

Meist setzen die Chirurgen zusätzlich ein feines, röhrenförmiges Metallgitter als Gefässstütze ein. Dieser sogenannte Stent   wird an die Stelle der Verengung geschoben und mit Luftdruck aufgeblasen.

Pioniertaten in der Schweiz

Am damaligen Züricher Kantonsspital unternahm der in Dresden geborene Arzt Andreas Grüntzig 1977 bei einem Herzpatienten die erste Ballondilatation, die mechanische Aufdehnung eines verengten Herzkranzgefässes mit Hilfe eines Herzkatheters. Der Eingriff war erfolgreich und machte Andreas Grüntzig weltbekannt. Sein Erfolg machte ihn vor allem in den USA zur umworbenen Koryphäe. 1980 wechselte er an die Emory University in Atlanta, fünf Jahre später kam er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Ein Jahr nach dem Tod von Medizinpionier Andreas Grüntzig wurde 1986 in Lausanne zum ersten Mal weltweit eine Serie Stents in die Koronararterie eingesetzt. Die Stents werden seit damals stetig weiterentwickelt, aber das Prinzip ist immer noch dasselbe und ist eine häufig angewandte Behandlungsmethode bei Herzgefässverengung.

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