Alle Vitamine sind wichtig. Trotzdem spielen sie in den Ernährungswissenschaften keine grosse Rolle. Denn in unseren Breitengraden nehmen wir über eine ausgewogene Ernährung genug Vitamine zu uns. Aber kennen Sie diese Vitamin-Fakten schon?
Vitamin A
Die Basics: Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Es kommt in tierischen Nahrungsmitteln vor. In Pflanzlichen findet sich die Vorstufe von Vitamin A, das Provitamin A. Mithilfe von Fett kann Provitamin A in unserem Körper zu Vitamin A umgewandelt werden. Viel Provitamin enthalten etwa Karotten. «Extra Fett zu den Karotten essen muss man aber nicht», so Stéphanie Bieler, Fachexpertin bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Kommen Karotten beim Znüni mit dem Butterbrot vom Zmorge in Kontakt, reiche das.
Dafür ist es gut: Vitamin A ist gut für unser Immunsystem und für die Augen. Haben wir zu wenig Vitamin A, zeigt sich das in einer erhöhten Infektanfälligkeit und nachts sieht man schlechter. Viel Vitamin A oder Vorstufen finden sich in Butter und Margarine, allen orangen Gemüsen, Nüsslisalat, Käse, Thunfisch und Leber. In unseren Breitengraden haben wir keinen Vitamin-A-Mangel.
Vitamin B
Die Basics: Vitamin B ist kein einzelnes Vitamin, sondern eine Gruppe, die aus acht Vitaminen besteht. B-Vitamine sind wasserlöslich und dienen dem Stoffwechsel. Die Bekanntesten sind das Vitamin B9, besser bekannt als Folsäure, und B12.
Dafür ist es gut: «Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Schwangere Folsäure supplementieren sollten», so Peter Ballmer. Er ist Arzt für Innere Medizin und Professor an der Uni Zürich, sein Spezialgebiet ist die Ernährung. «Ein Mangel kann zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen.»
B12 steckt in tierischen Produkten. Deshalb ist das Supplementieren für Veganerinnen und Veganer ein Muss, so Ballmer. Bieler ergänzt: «Eine Mangelerscheinung zeigt sich erst Jahre später, durch Schädigungen der Nerven oder Blutarmut.»
Vitamin C
Die Basics: Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, auch bekannt als «Ascorbinsäure». Überschüssige Mengen scheiden wir aus. Seit jeher ist bei vielen verankert: Erkältung = Vitamin C massiv erhöhen. «Dabei deckt eine Kiwi den Tagesbedarf», so die Ernährungsberaterin.
Dafür ist es gut: Vitamin C ist das bekannteste Vitamin, was wir der Basler Chemie zu verdanken haben. Als Hofmann-LaRoche in den 1930er-Jahren das Patent zur synthetischen Herstellung von Ascorbinsäure erwarb, war niemandem klar, wofür man den Stoff braucht. Also verteilte man ihn kostenlos an Ärzte, die ihn an Patientinnen abgaben.
Vitamin D
Die Basics: Das einzige Vitamin, das wir selbst produzieren - mithilfe von Licht. Ohne Sonne, kein Vitamin D. «Ab 60 Jahren rate ich zur Zuführung», sagt Ballmer. Er selbst nehme monatlich eine Dosis ein.
Dafür ist es gut: Vitamin D stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose vor. Ballmer empfiehlt, Vitamin D auch während der Sommermonate zu nehmen. «Vitamin D im Alter ist auch eine gute Sturzprophylaxe».
Vitamin E und K
Die Basics: Auch Vitamin E und K sind keine einzelnen Vitamine, sondern je eine Gruppe und fettlöslich.
Dafür ist es gut: Vitamin E kommt in Nüssen, Samen und Pflanzenölen vor. K-Vitamine schützen unsere Blutgefässe, helfen bei der Blutgerinnung und unterstützten die Knochenbildung. Auch hier gilt: Wir nehmen genug Vitamin E und K über eine ausgewogene Ernährung zu uns.