«Lärm versetzt den Körper in ständige Alarmbereitschaft», sagt Urs Walker, Leiter der Abteilung Lärm beim Bundesamt für Umwelt BAFU. Das könne zum Beispiel zu Schlaf- und Herz-Kreislauf-Störungen führen. Bei Kindern könne die kognitive Entwicklung beeinträchtigt werden.
Um die Bevölkerung vor Strassenlärm zu schützen, wurde zwischen 2008 und 2011 bereits 250 Millionen Franken eingesetzt. 37'000 Schallschutzfenster wurden eingebaut. 25'000 Menschen sind nun, etwa dank Schallschutzwänden oder Fahrbahnüberdeckungen, besser geschützt.
Lärm an Quelle verhindern
Diese Massnahmen nützen zwar gegen Lärm, können aber nicht überall errichtet werden. In Zukunft müsse man darum vermehrt versuchen, den Lärm bereits an der Quelle zu verhindern, hält das BAFU fest. Mit besonderen Strassenbelägen etwa könne der Lärm um bis zu 9 Dezibel vermindert werden. Das habe denselben Effekt wie wenn nur noch ein Achtel des Verkehrs unterwegs wäre. Die Wirkung des Strassenbelags nehme aber über die Jahre ab.
Eine andere Möglichkeit: Temporeduktionen. Bei Tempo 30 zum Beispiel seien die Lärmemissionen um zwei bis drei Dezibel tiefer als bei Tempo 50. Das entspreche in etwa der Halbierung der Verkehrsmenge. Hauptproblem bei dieser günstigen und schnell umsetzbaren Massnahme sei die Akzeptanz der Autofahrer.
Bewusstere Stadtplanung
Einen anderen Ansatz zur Lärmreduktion vertritt der Urbanist Trond Maag, der sich für eine bewusstere akustische Stadtplanung einsetzt. SRF-Redaktorin Karin Salm hat sich vom Urbanisten vor Ort zeigen lassen, wie besonders lärmige Zürcher Plätze leiser gestaltet werden könnten – nachzuhören in der oben eingebetteten Sendung.