Schnelle, turbulente Videospiele wirken sich positiv auf legasthenische Kinder aus und begünstigen deren Lesegeschwindigkeit. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Untersuchung der Università degli studi di Padova, für die 20 Sieben- bis Dreizehnjährige getestet wurden. Die jungen Probanden mussten zwei Wochen lang insgesamt zwölf Stunden ein Actionspiel ab drei Jahren auf einer Wii-Konsole spielen. Nach dieser Übungszeit konnten die Forscher in Vergleichstests eine schnellere Lesegeschwindigkeit bei gleichbleibender Lesegenauigkeit feststellen.
Abstract der Studie
«Actionlastige Videospiele fördern verschiedene Bereiche der Wahrnehmung, insbesondere werden Informationen aus der Umgebung aufmerksamer wahrgenommen», so Studienautor Andrea Facoetti. «Dyslexische Kinder lernten dadurch, sich auch beim Lesen besser zu orientieren und ihre Aufmerksamkeit gezielter einzusetzen, um die relevanten Informationen in einem geschriebenen Text schneller auszumachen.»
Die Erkenntnisse seien wertvoll für das Verständnis der Hirn-Mechanismen, die einer Leseschwäche zugrunde liegen. Faceotti warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen: «Daraus lässt sich nicht die Empfehlung ableiten, dyslexische Kinder unbeaufsichtigt aufs Geratewohl Actiongames spielen zu lassen.»