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Mehr Bewegungsfreiheit dank GPS
Aus Puls vom 07.03.2011.
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Mehr Bewegungsfreiheit dank GPS

Wer sich in jungen Jahren gerne und viel bewegt, tut das normalerweise auch mit zunehmendem Alter. Moderne Elektronik mit Ortungsfunktion ermöglicht nun mehr Bewegungsfreiheit, ohne dass die Sicherheit darunter leidet.

Im Alterszentrum «Lanzeln» in Stäfa am Zürichsee leben 122 Menschen – alte Menschen, pflegebedürftige Menschen aber auch solche mit Demenz. Eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit der Heimbewohner ist der Heimleitung wichtig. Auch für Bewohner, die an Demenz leiden. Wer an Demenz leidet, verliert aber einen Teil der kognitiven Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Orientierungsvermögen. Der Weg zurück ins Heim kann so plötzlich zur unlösbaren Aufgabe werden.

Seit zwei Jahren bekommen deshalb Heimbewohner, die ein eingeschränktes Denkvermögen haben, aber fit genug sind ins Freie zu gehen, einen elektronischen Helfer. Das Gerät wird am Gurt um die Hüfte getragen. Auf dem Spaziergang zeigt das Gerät immer den aktuellen Standort der Person an. Möglich ist das dank dem «Global Positioning System» GPS. Anhand von Satelliten im All lässt sich die Position des Geräts auf der Erde eindeutig bestimmen – und zwar auf fünf Meter genau.

Trifft die Person nicht zur vereinbarten Zeit wieder im Heim ein, kann auf dem Computer auf einer Karte und mit der entsprechenden Software der genaue Standort angezeigt werden. Die früher oft stundenlange Suche im Dorf erübrigt sich, die Person kann zielgenau abgeholt werden.

Lösung auch für Private interessant

Was Heimen Zeit spart und den Heimbewohnern Bewegungsfreiheit gibt, hat auch für Private entscheidende Vorteile. Ähnliche Geräte gibt es nämlich auch für Menschen, die alt sind oder an einer speziellen Krankheit leiden, und noch zuhause leben. Diese Geräte haben meistens verschiedenen Funktionen, sind Handy, Notrufgerät und Ortungsgerät in einem. Ein solches Gerät bietet zum Beispiel das Schweizerische Rote Kreuz vom Kanton Zürich an.

Alte Menschen haben manchmal ein ungutes Gefühl, alleine raus zu gehen. Trotzdem wollen sie selbständig bleiben und alleine einkaufen oder mit dem Hund Gassi gehen. Und auch Menschen, die an epileptischen Anfällen leiden, haben Bewegungsdrang und wollen sich nicht in den eigenen vier Wänden einsperren. Trotzdem lähmt sie die Angst vor einem schlimmen, unbemerkten Sturz – vielleicht sogar im Wald, wo selten andere Passanten zur Stelle sind. Ein ständiger Kampf zwischen Vernunft und Lust, zwischen Sicherheit und Bewegungsfreiheit.

Das mobile Gerät vom Roten Kreuz befriedigt beide Bedürfnisse: Es hat einen Notrufknopf, der eine Verbindung zur Notrufzentrale herstellt. Dort wird rund um die Uhr die Situation erfasst und werden dann weitere nötige Schritte – wie zum Beispiel die Alarmierung der Sanität – eingeleitet. Da das Gerät ebenfalls über eine GPS-Funktion verfügt, weiss die Zentrale auch sofort, wo sich die Person in Notlage befindet. So können auch die Hilfskräfte gezielt an den richtigen Ort geschickt werden.

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