Pro Jahr erkranken rund 2'700 Menschen in der Schweiz an schwarzem Hautkrebs – mehr als zehn Prozent davon sterben. Weil schwarzer Hautkrebs schnell Metastasen bildet, ist Früherkennung wichtig.
Nun zeigt eine neue Studie, dass künstliche Intelligenz dabei äusserst hilfreich sein könnte. Sie schneidet sogar besser ab als Fachspezialisten. Grund: Der Computer hat weniger Melanome übersehen.
Für die Untersuchung nutzen Forscher der Universität Heidelberg ein sogenanntes «Convolutional Neural Network» (CNN). Dieses ist lernfähig. Mit über 100'000 Bildern trainierten die Forscher es, gefährliche Melanome von gutartigen Muttermalen zu unterscheiden.
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Ärzte braucht es dennoch
Anschliessend testeten sie den Computer im Vergleich mit 58 Dermatologen: Im Durchschnitt erkannten die Ärzte 86,6 Prozent der Hautkrebsfälle, das CNN 95 Prozent. Zusätzlich hat der Computer seltener gutartige Leberflecke als Krebs identifiziert. Dies würde in der Realität zu weniger unnötigen Operationen führen.
In einem Fall schnitten die Ärzte besser ab: Wenn sie mehr Informationen über die Patienten erhielten. Dies zeigt, dass Künstliche Intelligenz zwar ein nützliches Hilfsmittel sein könnte, dass der Computer den Arzt künftig komplett ersetzt, glauben die Forscher aber nicht.