Eine Epilepsie-Patientin wurde anfang August erstmals mit einer neuen Operation behandelt: mit der sogenannten Thermoablation. Dabei implantierte die Neurochirurgin Jocelyne Bloch vom Universitätsspital Lausanne (CHUV) eine Lasersonde zielgenau in die Mitte einer Hirnregion, die für epileptische Anfälle verantwortlich war. Einmal an Ort und Stelle erhöhte sie die Temperatur, um das erkrankte Hirnareal zu zerstören.
Diese Vorgehensweise ist sehr präzise: Messungen der Temperatur rund um die Sonde ermöglichen es, das die Behandlung in Echtzeit per Magnetresonanz zu verfolgen. Die neue Methode eignet sich für arzneimittelresistente Epilepsie-Patienten, deren Epilepsieherd eindeutig identifiziert ist. Auch schwer zugängliche Hirn-Bereiche können so behandelt werden.
Weniger lange im Spital
Und: Im Vergleich zur herkömmlichen Chirurgie verkürzt sich mit der Laser-Methode der Spitalaufenthalt. Die operierte Patientin sei nach Hause zurückgekehrt und es gehe ihr gut. Noch ist laut dem CHUV nicht klar, ob sie geheilt ist. Man müsse noch einige Wochen abwarten, um zu sehen, ob weitere Anfälle auftreten.
Die Operationsmethode wurde erst kürzlich in der EU und der Schweiz zugelassen. Das CHUV war das erste Spital in Europa, das sie eingesetzt hat.