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Versöhnung mit dem jugendlichen Ich
Aus Ratgeber vom 12.02.2014. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 19 Minuten 58 Sekunden.

Mit seiner Jugend ins Reine kommen

Gepeinigt, verhöhnt, von Mitschülern verstossen: Manch einer tut sich schwer, mit dieser Vergangenheit Frieden zu schliessen und leidet bis ins Erwachsenenalter unter einstigem Mobbing.

In der Schule Aussenseiter zu sein, das prägt. Oft ein Leben lang. Und nicht selten erlebt man als Erwachsener ähnliche Situationen, sei es privat oder bei der Arbeit. Und dann ist sie wieder da, die Angst nicht dazuzugehören.

Was soll ich tun, wenn ich plötzlich nach mehr als einem Vierteljahrhundert eine Einladung für eine Klassenzusammenkunft bekomme? Hingehen und erleben, wie alte Wunden wieder aufreissen? «Das muss nicht so sein», meint «Ratgeber»-Experte Daniel Regli. «Es kann durchaus heilsam sein zu sehen, was aus früheren Plagegeistern geworden ist.»

Für den Psychologen lohnt es sich, auch mal das alte Klassenfoto hervorzukramen und mit den dort abgebildeten Kindern in einen imaginären Dialog zu treten. Oder man schreibt dem bösen Kind von damals, das einem das Leben schwer gemacht hat, einen Brief – ohne diesen allerdings abzuschicken. Auch ein Brief an das kindliche Ich, also das Kind auf dem Foto, das man selber war, kann heilsam sein. Das Kind, das man damals war, kann man nämlich im Brief auch ordentlich loben. Ein Lob dafür, dass man nach einem unfreiwilligen Bad im Brunnen auf dem Pausenplatz erst auf der Strasse geweint hat, tut auch noch mit 40 Jahren Verspätung gut.

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