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Mit Ultraschall gegen Hirntumore

Mit Ultraschall gegen Hirntumore: Dies ist nun erstmals Schweizer Ärzten in Zürich gelungen. Mit Ultraschall-Hochenergie erhitzten sie punktgenau die Krebszellen mitten im Hirn.

Zum ersten Mal ist es Schweizer Ärzten gelungen, einen Hirntumor zu behandeln, ohne dass der Schädel chirurgisch geöffnet werden musste. Der Patient war dabei wach und bei vollem Bewusstsein. Getestet wurde die neue Methode am Kinderspital Zürich. Vorgenommen worden sei die Behandlung von Javier Fandino, Chefarzt der Neurochirurgie des Kantonsspitals Aarau (KSA) und Ernst Marin vom Zentrum für MR-Forschung des Kinderspitals Zürich, teilte das KSA mit. Die neue Methode werde derzeit im Rahmen einer klinischen Studie mit insgesamt zehn Patienten getestet und sei noch nicht als Therapie anerkannt.

Die Behandlung basiert auf magnetresonanz-gesteuertem, fokussiertem Ultraschall. Dabei wird für einige Sekunden Ultraschall-Hochenergie erzeugt und gebündelt auf das kranke Gewebe gerichtet. Die Tumorzellen werden bis auf 60 Grad Celsius erhitzt und sterben ab. Die nicht-invasive Methode werde bereits bei Tumoren in der Gebärmutter, der Leber, der Brust und dem Knochenmark eingesetzt, heisst es in der Mitteilung. Bei Hirntumoren sei die Methode jedoch noch nie zuvor angewendet worden.

Schonende Alternative

Javier Fandino verspricht sich von der fokussierten Ultraschallchirurgie eine schonendere Alternative oder komplementäre Behandlung zur herkömmlichen Operation. Die Eingriffe würden besser planbar und es könne auf eine Schädelöffnung und chirurgische Entfernung eines Hirntumors, inklusive Narkose, verzichtet werden.

Mit dem fokussierten Ultraschallgerät wurden bereits verschiedene Studien durchgeführt. Ab 2009 wurden mehrere Patienten mit therapieresistenten Schmerzen und Bewegungsstörungen behandelt. Die guten Resultate haben das Ärzteteam motiviert, weitere Forschung auf diesem Gebiet zu betreiben.

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