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Bild 1 von 20. Essen ist das dominierende Thema der Expo 2015 in Mailand. Über 70 offizielle Restaurants, das Gros der Länderpavillons sowie eine Vielzahl von Buden und Ständen sorgen für die Verpflegung der täglich mehreren zehntausend Besucher. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 20. So visionär das Motto «Feeding the Planet, Energy for Life» daherkommt, so traditionell spielt sich die Ernährung auf dem Messegelände ab. Man isst schnell was... Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 20. ...trinkt schnell was, ... Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 20. ...sucht nebenbei auch etwas Abkühlung... Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 20. ...und versucht im übrigen wie vom Alltag gewohnt, die lästige Kalorienaufnahme mit etwas möglichst Nützlichem zu verbinden. Zum Beispiel mit Gratis-Surfen via Expo-Wlan. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 20. Korea kommentiert die Entwicklung zur modernen Esskultur und ihre Auswirkungen auf den Menschen von heute mit pointierten Zeichnungen an seinen Pavillon-Wänden. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 20. ...und preist die Vorzüge der koreanischen Ernährung als Antwort auf die typischen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck & Co. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 20. Wo diese Leiden ihren Ursprung haben, zeigt der Blick auf das Angebot der diversen Streetfood-Anbieter: Salzig, fett, kalorienreich. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 20. Selbst dort, wo landestypische Mahlzeiten auf dem Programm stehen, sind die Grossen der Lebensmittelindustrie unübersehbar vertreten und sorgen mit ihren Erzeugnissen für versteckte Zusatzkalorien. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 20. «Eataly» vereint 20 Restaurants mit regionaler Küche und verspricht einen kulinarischen Kontrapunkt zum Streetfood-Einerlei. Die Hoffnung wird aber nur teilweise erfüllt: Wo täglich Zehntausende verpflegt werden müssen, darf man bestenfalls gehobene Kantinenkost erwarten. Bildquelle: srf.
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Bild 11 von 20. Streetfood all'italiana: Basilikum, Mozzarella und Bio-Hackfleisch auf Tomatenbett ergeben einen Burger in den Landesfarben grün-weiss-rot. Bildquelle: srf.
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Bild 12 von 20. Weniger dekorativ sind die Hinterlassenschaften der hungrigen Expo-Besucher, die entgegen der üblichen Fastfood-Gepflogenheiten kurzerhand am Tisch zurückgelassen werden. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 20. Das «Nach mir die Sintflut»-Denken unserer Gesellschaft wird im Schweizer Pavillon thematisiert. In den vier schmucklosen Türmen stehen Kaffee, Salz, Apfelringe und Wasserbecher zur freien Verfügung. Sind alle Regale einer Ebene leer, senkt sich der Boden eine Etage tiefer. Bildquelle: SRF.
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Bild 14 von 20. Aktuell ist man im zweiten Stock angekommen. Bildquelle: SRF.
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Bild 15 von 20. Wie lange die Ressourcen der Türme (und natürlich auch der Welt) noch reichen, hängt vom Verhalten der Besucher ab. Am Beispiel der besonders begehrten Apfelringe wird vorgerechnet, dass Teilen diesbezüglich vorteilhafter ist als Hamstern. Die aufmerksamen Blicke der Expo-Crew tun ihr Übriges dazu, die Besucher zu Mässigung zu motivieren. Bildquelle: SRF.
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Bild 16 von 20. Rund um die Schweizer Türme heisst das Motto aber unverdrossen «Guten Appetit»... Bildquelle: SRF.
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Bild 17 von 20. ...oder man wird im «Future Food District» dazu aufgefordert, das typgerecht zu einem passende Essen zu entdecken. Bildquelle: SRF.
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Bild 18 von 20. Dabei bietet der Supermarkt der Zukunft fleissig Hilfestellung: Die Kundschaft wird zum Beispiel interaktiv über Inhaltsstoffe, den ökologischen Fussabdruck und mehr informiert. Die verspiegelten Displays sind hübsch, aber wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Bildquelle: SRF.
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Bild 19 von 20. Auch sonst hat das Konzept so seine Tücken. Um die Informationen angezeigt zu bekommen, reicht es, auf das gewünschte Produkt zu zeigen. Das erschliesst sich nicht allen auf Anhieb. Bildquelle: SRF.
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Bild 20 von 20. Im Supermarkt der Zukunft wird auch über mögliche Erweiterungen unseres Speiseplans spekuliert. Finden wir 2020 knusprig geröstete Heuschrecken in den Regalen? Als Proteinquelle der Zukunft sind Insekten definitiv im Gespräch – auf besonders viel Gegenliebe stösst das Konzept in der Bevölkerung allerdings noch nicht. Bildquelle: SRF.
Wer nach Mailand fährt, sollte gutes Schuhwerk dabei haben, denn die Expo ist im wahrsten Sinne weitläufig. Wie weitläufig merkt man erst, wenn man von architektonischer Extravaganz überwältigt von Pavillon zu Pavillon schlendert und plötzlich merkt, dass man sich eigentlich in einer ganz anderen Ecke des Messegeländes verabredet hatte. Ein Paradies für Schrittzähler.
Wer weit läuft und lange ansteht, hat bald kräftig Hunger – braucht sich aber zumindest kalorienmässig keine Sorgen zu machen: Kaum ein Länderpavillon ohne angegliedertes Restaurant, dazwischen unzählige Buden mit Streetfood (was dasselbe ist wie Fastfood, aber besser klingt) und ganze Strassenzeilen mit global-regionaler Grossküchenkost. Selbst die Nummer 1 der Burgerbrater ist mit einem eigenen Pavillon vertreten, und auch die anderen Big Player der Foodbranche sind mehr oder minder dezent omnipräsent.
Wie deren Vorstellung von «Feeding the Planet» aussieht, ist ja hinlänglich bekannt. An einer Weltausstellung mit einem derart ambitionierten Motto erwartet man aber eigentlich schon etwas mehr: Gesund und nachhaltig soll der Planet ernährt werden – da müssen die Ausstellernationen doch Visionäres auftischen!
Einige tun's, die meisten nicht. Das Gros der Länder nutzt die Expo ziemlich unverblümt als Tourismusplattform samt landestypischer Speisekarte – oder spart sich die sogar gleich ganz und lässt vom lokalen Catering kulinarische Beliebigkeit mit italienischem Einschlag auftischen. Panini oder Maxi Toast mit Käse gefällig? Gibt’s in Moldavien (Milano) für fünf respektive sechs Euro.
Ganz anders Südkorea (das scheinbar auch vertretene Nordkorea sucht man auf der Expo-Karte vergeblich), das sich kurz und knapp als Korea präsentiert. «Du bist, was Du isst», lautet das Leitmotiv des auch formal überzeugenden Pavillons. «Was werden wir essen? Wie werden wir essen? Wie nachhaltig ist diese Ernährungsform?» sind die zentralen Fragen. Die koreanische Antwort darauf: Hansik.
Dass ein selbstbewusstes Land seine eigene traditionelle Küche als ultimative Antwort auf die ernährungstechnischen Herausforderungen dieser Welt sieht, überrascht erst einmal wenig. Es ist in diesem Fall aber nicht nur sehenswert präsentiert, sondern erscheint sogar recht plausibel. Immerhin sind die Parallelen zur hoch gepriesenen mediterranen Küche augenfällig: Beide setzen auf viel Gemüse und wenig Fleisch – so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die allermeisten Expo-Besucher mit Vorliebe vertilgen.
Stichwort mediterrane Küche: Griechenland ist ebenfalls an der Expo 2015 vertreten. Allerdings nur mit einem Alibi-Auftritt im «Cluster Bio Mediterraneo», einer furchtbar sterilen Angelegenheit am Rande des Expo-Geländes.
Statt auf griechische Köche trifft man auf eine Handvoll welker Küchenkräuter – die Schuldenkrise fordert ihren Tribut. Dass der Mythos der gesunden mediterranen Küche ausgerechnet auf die Arme-Leute-Küche der griechischen Insel Kreta zurückgeht, erscheint da wie ein ziemlich böser Treppenwitz der Geschichte.
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Bild 1 von 2. «Griechisches Essen – die Aromen der Gesundheit teilen.» Die Beschriftung beim Eingang verspricht mehr, als der griechische Mini-Auftritt hält. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 2. Dieser Rosmarin zum Beispiel verbreitet definitiv keine Wohlgerüche mehr. Bildquelle: SRF.