Das Schlüsselbein ist ein leicht s-förmig gebogener Knochen mit einer Länge von etwa 15 Zentimeter. Es liegt auf dem Brustkorb und verbindet das Brustbein mit dem Schulterblatt. Als Teil des Schultergürtels sorgt das Schlüsselbein für die Stabilität und Beweglichkeit der Schulter.
Bei äusserer Gewalteinwirkung bricht das Schlüsselbein wegen seiner oberflächlichen und exponierten Lage sehr leicht. Nebst direkter Gewalteinwirkung wie beispielsweise bei Kampfsportarten oder Verkehrsunfällen kann auch indirekte Gewalteinwirkung wie bei einem Sturz auf die Schulter oder auf den ausgestreckten Arm die Fraktur des Schlüsselbeins bewirken.
Bisher: Rucksackverband
Lange Zeit wurden die meisten Brüche konservativ durch eine Ruhigstellung während drei bis sechs Wochen in einem Spezialverband behandelt. Der sogenannte Rucksackverband zieht die Schultern nach hinten und sorgt für eine aufrechte Haltung. Dadurch soll der Bruch von alleine wieder zusammenwachsen. Dabei kann es aber zu Heilungsstörungen kommen, welche zu der Bildung von Falschgelenken (Pseudoarthrosen) führen. Als Folge davon treten Bewegungseinschränkungen und Schmerzen auf.
Neu: Prevot-Nagelung
Als Alternative steht für einfache Brüche neuerdings die Prevot-Nagelung zur Verfügung. Bei dieser Operationsmethode wird über einen kleinen Hautschnitt vom Brustbein her ein Titannagel in den gebrochenen Knochen eingebracht. Der Nagel ist elastisch und passt sich ideal der Form des Schlüsselbeins an.
Die Methode hat den Vorteil, dass die Patienten schnell wieder schmerzfrei sind und bereits wenige Tage nach dem Eingriff den betroffenen Arm im Alltag wieder einsetzen können. Einzig auf Sport und grössere Kraftanstrengungen muss in den ersten Wochen verzichtet werden. Zwei bis sechs Monate nach dem Eingriff muss der Nagel in einer zweiten Operation wieder entfernt werden.