Zum Trocknen eignen sich Blütenblätter, Blätter oder Samen. Für ein optimales Ergebnis zu beachten:
- Nur pflücken, was man hundertprozentig kennt!
- Die Blätter gleich vom Stengel zu zupfen, die Blütenblätter vom Blütenkopf. In der Regel eignen sich junge Blätter besser als alte.
- Zum Pflücken eine Schönwetterperiode abwarten, mit der Schere die zarten Triebspitzen oder die in Blüte stehenden Blumen ernten.
Getrocknet wird nicht an der prallen Sonne, sondern im trockenen, luftigen Halbschatten, sonst gehen die ätherischen Öle verloren. Auf einem Wäscheständer ein Haushaltstuch ausbreiten und die Blüten einlagig ausbreiten, damit sie nicht muffig werden. Nach 2-3 Tagen werden die Blüten richtig knusprig, wie Cornflakes - dann sind sie fertig getrocknet.
Die getrockneten Pflanzen am besten frei von Fremdgerüchen an einem kühlen, dunklen und trocknen Ort aufbewahren. Es gibt Kräuterhändler, die ihre Substanzen in Blechdosen aufbewahren. Viele Kräuterexperten empfehlen jedoch «metallfreie» Aufbewahrungsorte wie Pappschachteln oder Gläser.
Getrocknete Pflanzen, Blütenblätter oder Samen - in der Fachsprache auch «Droge» genannt - eignen sich nicht nur für Teemischungen, sondern auch für die Herstellung von Salben und Tinkturen, Badesalzen oder Aufgüssen. Die Wirkung der Pflanzen, die man einnehmen will, sollte bekannt sein!
Schafgarbe ist die «Frauenpflanze». Als Teeaufguss wird sie bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Sie wirkt auch aber auch gegen Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit oder Blähungen. Schafgarben enthalten folgende Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Alkaloide, Kumarin, Flavonoide, Gerbstoffe, Polyine, Salizylsäure und Triterpene.
Die Brennnessel ist zwar für viele ein höchst störendes Unkraut, gilt in der Pflanzenheilkunde aber als wahres Wunderkraut. Denn die Pflanze enthält 20 Prozent Mineralstoffe, ungesättigte Fettsäuren und mehr. Sie fördert den Stoffwechsel, wirkt entzündungshemmend und blutbildend.
Bei der Brennnessel lassen sich die jungen Blätter im Frühling/Sommer als Tee verwenden. Die getrockneten Samen im Herbst eignen sich wunderbar als Beigabe ins Salz, ins Müsli oder pur als Kur. Brennesseln sind wahre Mineralbomben und werdenin der Naturheilkunde auch als «natürliches Viagra» bezeichnet.
Salbei enthält ätherische Öle und wirkt lösend, keimhemmend und schlaffördernd. Ausserdem enthält Salbei Gerbstoffe, Triterpene und den spezifischen Bitterstoff Salvin, dem er seine Heilkräfte verdankt. Salbei ist bekannt für seine zusammenziehende und desinfizierende Wirkung bei Halsschmerzen. Tee können Sie mit getrockneten Blättern aber auch frisch aufgiessen.
Salbei sollte während der Schwangerschaft keinesfalls innerlich angewendet werden: Das ätherische Öl Thujon kann in einer Überdosis als Nervengift wirken und zu Krämpfen, Herz- und Kreislaufproblemen führen.
Rosmarinnadeln riechen wunderbar nach Wald und Honig. Rosmarin hilft bei Kopfschmerzen und Müdigkeit. Es ist ein bewährtes Hausmittel zur Ankurbelung des Kreislaufs und der Durchblutung. Rosmarin enthält ätherische Öle, schleimlösende Stoffe sowie Gerbstoffe.
- Rosmarin als Tee: Für einen Rosmarintee gegen nervöse Erschöpfung, aber auch bei Magen-, Darm- und Gallenproblemen, übergiessen Sie einen TL getrockneter Rosmarinblätter mit einem viertel Liter kaltem Wasser und bringen es zum Kochen. Anschliessend absieben. Zwei Tassen pro Tag können Sie trinken, aber ohne ärztliche Beobachtung nicht über einen längeren Zeitraum und nicht in stärkerer Dosis. In der Schwangerschaft sollte ebenfalls auf andere Heilkräfte der Natur zurückgegriffen werden. Der Tee wird auch bei niedrigem Blutdruck empfohlen.
- Rosmarin als Badezusatz: Für einen Badezusatz zur Kreislaufanregung, zur Nervenstärkung und gegen rheumatische Beschwerden bringen Sie 50 g Rosmarin mit einem Liter kaltem Wasser zum Kochen, lassen das 30 Minuten ziehen und sieben dann ab. Den Sud geben Sie in das Badewasser.
- Rosmarin im Speisesalz: Ganz fein gehackt in gutes Speisesalz geben. Das gibt Lammgerichten einen köstlichen Geschmack.
Die Blütenblätter von Duftrosen eignen sich weniger als Tee, sind aber wunderbare Zusätze für Badesalze. Eine Handvoll getrocknete Blütenblätter in ein Glas Badesalz geben und eine Woche ziehen lassen. Bei Bedarf ein paar Tropfen Rosenessenz dazugeben. Das eignet sich auch gut als Geschenk oder Mitbringsel.