Das Knie tut weh, der Rücken und die Hüfte schmerzen: Jeder Fünfte in der Schweiz leidet unter Rheuma, allein 70‘000 an rheumatoider Arthritis, bis zu 400‘000 Menschen am chronischen Schmerzsyndrom Fibromyalgie.
Wer unter rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose, Polyarthritis oder Weichteilrheuma leidet, weiss, wie sehr die dauerhaften Schmerzen den Alltag beeinträchtigen – auch das Liebesleben bleibt davon nicht verschont. Betroffene müssen meist zahlreiche Medikamente gegen ihre Erkrankung und deren Symptome schlucken – und zusätzlich Medikamente, die die Nebenwirkungen der Medikamente verringern. Eine solche Nebenwirkung sind trockene Schleimhäute, die Sex unangenehm machen können.
Sex am Abend statt am Morgen
Hinzu kommen Müdigkeit sowie Operationen, die häufig notwendig werden und das Unwohlsein verstärken, sowie sich versteifende Gelenke. Manchmal entsprechen Betroffene auch nicht mehr den gängigen Schönheitsidealen und haben dann Hemmungen, sich dem Partner so zu zeigen. Da gibt es nur einen Weg, auch wenn es schwerfällt: offene Gespräche mit dem Partner.
Ein paar ganz praktische Massnahmen können das Liebesleben für chronisch Schmerzgeplagte ebenfalls verbessern: Linda Andreska, Physiotherapeutin und klinische Sexologin, empfiehlt eine gute Planung. Allein die richtige Tageszeit kann für Betroffene schon eine grosse Entlastung sein. Weil sie morgens stärkere Schmerzen haben, ist dann Sex eben nicht ratsam. Vorher eingenommene Schmerzmittel oder für Männer die Einnahme von Medikamenten für eine bessere Erektion können ebenfalls schon rein psychologisch zur Entspannung beitragen.