In den letzten Jahrzehnten nahm die Kurzsichtigkeit unter Schulabgängern stark zu. Mittlerweile sehen in den westlichen Ländern zwischen 25 und 50 Prozent der jungen Menschen in die Weite schlecht. Nun zeigt eine britische Langzeitstudie, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Sehvermögen und der Zeit gibt, die Kinder draussen im Tageslicht verbracht haben.
Mehr als 7700 Kinder wurden jeweils im Alter von sieben, zehn, elf, zwölf und 15 Jahren auf Kurzsichtigkeit getestet. Auf Fragebögen gaben die Eltern an, wie viel Zeit die Kinder mit acht und neun Jahren im Freien verbrachten. Ein Beschleunigungsmesser erfasste eine Woche lang die körperliche Aktivität der Kinder, als sie elf Jahre alt waren.
Anhand dieser Daten zeigte sich, dass die körperliche Aktivität kaum eine Rolle in der Entstehung der Kurzsichtigkeit spielte. Es zeigte sich hingegen, dass die Zeit im Tageslicht entscheidend zu sein schien.
Kinder, die sich mit acht und neun Jahren viel draussen aufgehalten hatten und mit elf Jahren noch gut sahen, waren mit 15 Jahren seltener kurzsichtig als Kinder, die wenig Zeit draussen verbrachten hatten. Die Forscher vermuten, dass ein Mangel an hellem Tageslicht die Produktion von Dopamin in der Netzhaut senkt. Dies führt – so die Theorie – zu einem verstärkten Wachstum des Augapfels und damit zu Kurzsichtigkeit.